Portables Audio-Interface mit Monitorfunktion

Gute Sprach-Sende-Qualität bei Online-Meetings ist leider noch immer nicht selbstverständlich. Hallende Räume, Echos, Plopp- und Blasgeräusche müssen wir immer noch erleiden. Das Problem: Die Sendenden hören sich ja nicht selbst, nur die Anderen. Und wenn die gut klingen, schließt man gern auf eine eigene gute Sprachqualität. Ein grober Fehlschluss!

Profis nutzen ein Audio-Interface zwischen dem Mikrofon und dem PC, dass ihnen das eigene Sprachsignal latenzfrei auf den Kopfhörer zurückspielt. Sie hören sich selbst, und können damit ihre Sendequalität kontrollieren. Blasgeräusche und Übersteuerungen nehmen sie damit selbst wahr, und können das schnell abstellen. Gerade bei Headsets ist das Mikrofon oft direkt vor dem Mund platziert. Nur ein paar Zentimeter tiefer eingestellt, sind alle unangenehmen Blasgeräusche verschwunden. Man muss es eben nur bemerken, ehe es den anderen unangenehm auffällt.

Audio-Interface iRig Stream

Audio-Interfaces gibt es in vielen Ausführungen. Darüber habe ich in diesem Blogpost geschrieben. Das kleinste mir bekannte Audio-Interface mit Monitor-Funktion, das iRig Stream habe ich gerade über einen Post von Ralf Stockmann entdeckt. Mit den beiden Chinch-Eingängen scheint es für andere Anwendungen gedacht. Ich nutze die gar nicht, dafür aber den Headset-Eingang an der Seite. Dort wird sogar die notwendige Tonaderspeisung mit 2,5 Volt für die Headset-Mikrofone geliefert. Damit kann man übliche Handy-Headsets mit 3,5 mm TRRS-Stecker verwenden – aber auch mein Lieblings-Headset: Termichy-Kopfhörer mit V-Moda BoomPro-Mikrofon. Die Spannungsversorgung wird direkt aus dem angeschlossenen Gerät über die USB-Schnittstelle entnommen.

Damit das Audio-Interface iRig Stream an verschiedene Geräte angeschlossen werden kann, liegt ein Anschlusskabel mit USB A-Stecker, eines mit USB C-Stecker und eines mit einem Lightning-Stecker bei.

Ja, ein Handy genügt, um eine sehr gute Tonqualität auch beim Senden zu erzeugen. Natürlich geht das auch am PC. Und die Monitor-Funktion ist für die Qualitätskontrolle auch einschaltbar. Zur Sendequalität sollte man aber beachten, dass die gesamte Übertragungs- und Verarbeitungskette die gute Audioqualität transportieren muss (Bandbreite, Auflösung, Abtastrate). Da bewegt sich gerade viel: Bei Zoom lässt sich der „Originalton einschalten“ und bei MS Teams gibt es neuerdings den „Musik-Modus“. Beide sorgen für eine hohe Übertragungs- und Verarbeitungs-Qualität. Es kommt also immer mehr auf die Audio-Qualität des Senders an!

Zwei Hörbeispiele

V-Moda BoomPro Mikrofon über iRig Stream am PC aufgenommen. KhPape CC BY
V-Moda BoomPro Mikrofon über iRig Stream am Handy aufgenommen. KhPape CC BY

Zum Vergleich hier die Aufnahme ohne das Audio-Interface direkt am Headset-Eingang meines Thinkpad T460s (Die Qualität hängt vom Audio-Interface des PC ab, und kann bei Dir anders sein):

V-Moda BoomPro direkt am Headset-Eingang des Thinkpad T460s aufgenommen. KhPape CC BY

Einfacher Anschluß, keine Software nötig

Durch die drei mitgelieferten Anschlußkabel (USB-A, USB-C und Lightning) ist der Anschluß an PC und aktuelle Handys problemlos möglich. Das Audio-Interface funktioniert sofort nach dem Verbinden. Eine Software-Installation ist nich nötig. Die Stromversorung für das iRig Stream erfolgt über das jeweils angeschlossene Gerät (PC oder Handy). An der rechten Seite befindet sich eine Headset-Buchse für den vierpoligen 3,5 mm TRRS-Stecker üblicher Headsets.

Die Einstellungen für mein Headset habe ich zur Orientierung auf den Bildern unten festgehalten.

Bild: KhPape Termichy-Kopfhörer mit V-Moda BoomPro-Mikrofon über iRig Stream am PC CC BY
Bild: KhPape Termichy-Kopfhörer mit V-Moda BoomPro-Mikrofon über iRig Stream am Handy CC BY
Bild: KhPape Einstellungen für V-Moda BoomPro-Mikrofon am iRig Stream CC BY
Bild: KhPape Einstellungen für V-Moda BoomPro-Mikrofon am iRig Stream CC BY

Fazit

Das iRig Stream (85 €) ist beonders interessant fürs Versenden von Podcast-Equipment (abgebildetes Headset und iRig Stream). Damit bekommen auch Ungeübte ohne Probleme eine gute Sprach-Sende-Qualität. Man muss ihnen jetzt nur noch eine hochwertige Internet-Übertragung anbieten, wie z.B. mit Studio.Link. Und das dieses Audio-Interface auch noch jedes Handy zu einem professionellen Audio-Sender mit Monitor-Funktion macht, wird es Vielen erleichtern guten Ton zu produzieren.

Natürlich kann man iRig Stream auch im Büro fest installieren. Mit dem etwas größeren Audio-Interface Behringer U-Phoria UM2 (38 €) und dem VXLR+ Adapter von Rode (24 €) hat man eine günstigere Lösung für den stationären Betrieb, die zudem auch Mikrofone mit XLR-Stecker zulässt, und auch noch weniger hörbares Rauschen im Monitor-Betrieb erzeugt. (Das Mithör-Rauschen beim iRig Stream ist bei der Aufnahme aber kaum noch zu hören.)



Weitere Hinweise zum Erzeugen von guter Audio-Qualität

Die Auswahl eines guten Headsets: Günstiges Headset mit edlem Klang.
Headsets und Audio-Interfaces: Meine Audio-Ausstattung für Video-Meetings und Online-Podcasts.
Eine Beschreibung verschiedener Headset-Mikrofone gibt es in diesem Blogpost.
Kurze Hörtests mit verschiedenen Tisch- und Headset-Mikrofonen findest Du hier.
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