Das Medical Valley in der Metropolregion Nürnberg wurde im Januar 2010 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zu einem von 10 sog. Spitzenclustern in Deutschland ernannt. Damit werden in den nächsten 5 Jahren in der Metropolregion Nürnberg 43 Medizin-Projekte von 80 beteiligten Unternehmen bzw. Organisationen mit insgesamt 40’ € gefördert.
Simon Dückert hat beim GfWM-Wissensmanagement-Stammtisch am 10.06.2010 in Erlangen die Gründe für eine gemeinsame Wissenmanagement-Basis aufgezeigt: Die Förderung ist zwar an einzelne Projekte gebunden, sie wurde aber nur erreicht, weil sich diese Projekte in einem Cluster innerhalb einer europäischen Metropolregion gemeinsam beworben haben. Damit ist es jetzt nötig, auch eine regelmäßige, gleichartige Berichterstattung zum Projektfortschritt aufzubauen. Außerdem sind an den Projekten oft mehrere Unternehmen beteiligt, so dass sich auch hier ein stetiger Abstimmungsbedarf ergibt. Die Idee der Förderung von regionalen Clustern geht grundsätzlich von einem produktiven Austausch von Mitarbeitern über Firmengrenzen hinweg in der Region aus.
Das alles macht schon ein gemeinsames Kooperations- und Ablagesystem für den gesamten Spitzencluster erforderlich. Zum Sicherstellen dieser Wissens-Infrastruktur gibt es das Clusterprojekt „Infrastruktur“ (eines der 40).
Dort läuft schon ein erster Test mit einer Open Source Plattform auf Drupal-Basis. Das ist übrigens die gleiche Basis, wie sie die USA für alle öffentlichen Daten verwendet, die Weltbank, Sony und viele Andere.
Realisiert werden neben den Ablage- und Suchfunktionen, auch Social Media Anwendungen, deshalb auch der Projekt-Titel „Cluster-Management 2.0“. Zu den technischen Lösungen plant das Projektteam auch monatliche Veranstaltungen nach dem Vorbild der Google-Talks für die Cluster-Projekt-Mitarbeiter. Auch über Möglichkeiten des „Co-Working“ von Projektmitarbeitern in dafür bestimmten Büros wird gerade nachgedacht. Alles um Wissensaustausch und Wissenskreation in den Cluster-Projekten gut zu unterstützen.
Wenn es schon innerhalb eines Unternehmens nicht ganz einfach ist, eine Kultur zu schaffen, die den freizügigen Wissensaustausch fördert, dann wird verständlich, welch besondere Herausforderung es ist, Wissensmanagement über 80 Unternehmensgrenzen hinweg zu betreiben. Da wird die Bandbreite zwischen Offenheit und enger Abschottung vermutlich sehr groß sein. Und es bedarf natürlich auch einiger Grenz-Setzungen in den beteiligten Firmen, wenn man z.B. an Patent-Absichten denkt, die ja vorher nicht bekannt sein dürfen.
Auf Alles scheint das Infrastruktur-Projektteam vorbereitet zu sein. Die gemeinsame Plattform ist zunächst nur ein Angebot für die interne Nutzung in den Cluster-Projekten.
2011 wird dann die Plattform mit einem speziell öffentlichen Teil im Internet zugänglich sein. Schließlich wünscht man sich ja, dass sich z.B. Medizin-Lehrstühle anderer Universitäten irgendwo auf der Welt an den Diskussionen beteiligen.
Zum Schluss möchte ich noch auf die Zielausrichtung der Metropolregion Nürnberg hinweisen, die Simon Dückert in seinen Folien beschrieben hat: „Lebensqualität der Bürger“ ist das Ziel aller Wissensmanagement-Bemühungen in dieser europäischen Metroploregion!
Besten Dank für den mal ganz anderen Blick auf Wissensmanagement, Simon Dückert!