So werden wir lernen!

Die Gedanken von Prof. Erpenbeck und Prof. Sauter zu Corporate Learning in 2025 haben mich sofort angesprochen, obwohl ich nur die Kurzfassung aus dem Handbuch E-Learning gelesen habe.  Die Idee des Lern-Partners Computer scheint mir genauso möglich, wie die Vorstellung von selbstgesteuertem Lernern, die nicht Wissen anstreben, sondern Kompetenz.

Bildquelle: www.pixabay.com von seografika

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Schule und Hochschule bewegen sich in Richtung Kompetenzentwicklung,

Unternehmen realisieren das schon heute, stellen die Autoren zu Beginn des Artikels fest. Bei letzteren werden Mitarbeiter gebraucht, die in „neuen unerwarteten Situationen selbstorganisiert handeln können“. Und da Handlungs-Kompetenz nur durch eigene Erfahrung aufgebaut– und schon gar nicht vermittelt – werden kann, ist der Arbeitsplatz auch die wichtigste Lernumgebung. Dort findet ganz automatisch soziales Lernen statt. Das kann man auch unterstützen, z.B, durch Lern-Partner, die Co-Coaching betreiben.

Neu ist die Idee der Autoren eines „Human Computers“, der bei der weiter voranschreitenden technischen Entwicklung so ein Lernpartner fürs Co-Coaching sein kann. Den könnte man sich für jeden Mitarbeiter vorstellen. So ein Human Computer hilft beim Herausfinden geeigneten Informations- oder Lernmaterials genauso, wie bei der Herstellung von Experten-Kontakten, wie auch bei der Überwachung der eigenen Kompetenz-Entwicklungsziele im vorher vereinbarten Zeitraum. Das scheint mir gar nicht so unrealistisch. So ganz weit weg davon sind wir gar nicht mehr, wenn ich mir die vielen kleinen Helfer von unterstützenden Smartphone-Apps bis zu RSS-Feeds am PC bewusst mache.

„Triales Lernen“

ist für die Autoren die Weiterentwicklung des dualen Lernens. Die duale Berufsbildung geht von der getrennten Vermittlung von theoretischem Wissen und praktischem Tun aus. Mit dem trialen Lernen meinen die Autoren allerdings eher die Nutzung von 3 Elementen sozialen Lernens:

  • Das Lernen mit anderen Menschen
  • Das Lernen mit dem Human Computer (gehört auch zum sozialen Lernen)
  • Und das Lernen durch gemeinsames Reflektieren (was ja mindestens beim Feststellen von erreichter Kompetenz nötig wird)

„Wissen wird im Handeln geboren und dient dem Handeln“

ist eine der Kernaussagen der Autoren, die damit den Schwerpunkt der Kompetenzentwicklung eindeutig bei realem Handeln sehen. Wenn das am Arbeitsplatz nicht möglich ist, dann könnte diese Kompetenz auch in realitätsnahen Aufgaben in formellen Trainings entstehen. Das könnten Game-Based-Lernumgebungen sein, die den Unterschied zur realen Arbeitsaufgabe gar nicht mehr erkennen lassen.

„Kompetenzlernen wird dabei immer mehr ins Netz verlagert. Das wird dadurch begünstigt, dass immer mehr Arbeits- und Kommunikationsprozesse im Netz stattfinden.“ Ja, da kann man nur zustimmen. Und wenn die Bewältigung der Arbeitsaufgabe ohnehin die ideale Herausforderung für die Entwicklung von Kompetenz ist, dann trifft der Satz erst recht zu. Wir sollten bei Netz allerdings nicht nur ans Intra- oder Internet denken, damit ist auch das persönliche Netzwerk gemeint.

Lesenswert sind auch die 10 Gebote für Gestalter von Lernsituationen von
„Sage nie „nie“: Computer werden dieses oder jenes niemals können …“

bis

„Dies sei und bleibe das Grundgebot: Ohne Gefühl geht gar nichts ….“

Der selbstorganisierte Lerner

Die Perspektive ist ja 2025, und da könnte das neue Lernerbild ja wahr geworden sein: „Ihre Kompetenzentwicklung gestalten die Lerner zunehmend eigenverantwortlich, selbstorganisiert, auf ihre persönlichen Bedürfnisse hin.“ Und damit das eintritt, empfehlen die Autoren, schon heute mit der Veränderung der Lernkultur anzufangen. Was in Jahrzehnten beim Lehren und Lernen anders eingeübt wurde, braucht auch Jahre für die Umstellung.

Danke für den interessanten Impuls an die beiden Autoren. Hier noch einmal der Hinweis auf den lesenswerten Artikel.

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