TED-Ed startet mit kurzen Lehr-Videos für die Schule

Wer kennt sie nicht, die faszinierenden, immer gut gemachten 18-Minuten-Videos von Experten zu inzwischen 1.104 Themen. Etliche dieser TED-Talks haben mehrere Millionen Abrufe bisher. Übersetzte Texte werden in Untertiteln angezeigt, so dass das Wissen in möglichst vielen Ländern für jedermann kostenfrei verfügbar wird.

Gestern auf dem TED-Blog: TED Ed soll nun Wissen in ähnlicher Weise für den Schulunterricht aufbereiten – nur kürzer, in maximal 10 Minuten. Chris Anderson gibt in seinem Blog eine ausführliche Beschreibung von Absicht und Vorgehen bei TED-Ed. Zunächst: Das soll Lehrern helfen, und sie nicht ersetzen. „Teachers are hereos“ die TED-Ed mit gutem Material bei ihrer Aufgabe unterstützen wolle.

Dabei versteht sich TED-Ed nicht als Konkurrenz zur Khan Academy  und vieler weiterer schon vorhandener Video-Lektionen im Netz. Ted-Ed will Wissbegierde anregen und dazu Wissen sehr anschaulich aufbereiten.

Wissen von guten Lehrern aus der ganzen Welt. Die sind aufgerufen ihre besten Lektionen TED-Ed zur Verfügung zu stellen, um sie gemeinsam mit einem TED-Team so exzellent aufzubereiten, wie man das von den TED Talks kennt: „… to turn teachers best lesssons into memorable films.“ Und weiter „The pairing of great teachers and animators offers amazing potential for spreading knowledge in the YouTube era.“ Mehr als 300 TED-Ed-Lektionen sollen schon im ersten Jahr entstehen.

Finanziert wird das über Sponsoren. YouTube hat angekündigt, einen großen finanziellen Beitrag zu leisten. TED-Ed wird auch ein Teil von YouTube for Schools, das Schulen schon heute verwenden können um ihren Schülern ausgewählte Videos verfügbar zu machen.

Damit startet wieder ein sehr offenes Projekt, das Wissen weltweit kostenlos verfügbar macht. Die letzte große Ankündigung kam von Sebastian Thrun, der gerade Udacity, als kostenlose Online-Universität gründete. http://www.udacity.com/

Was bedeutet das fürs Corporate Learning?

Der „Verkauf“ von Content ist ganz offenbar nicht mehr das Geschäftsmodell der Zukunft. Content – gut aufbereitet, einmal erstellt und frei zugänglich – das wird die Erwartung von Teilnehmern intern und extern werden. Und das Bereitstellen von Produktwissen für jedermann im Netz wird von den Herstellern als Verkaufsförderung gefordert werden. Schließlich ist es ein Wettbewerbsvorteil, wenn möglichst viele das Wissen zum Umgang mit den eigenen Produkten haben oder leicht erlangen können.

Nun ist das Zuschauen ja immer nur der erste Schritt beim Lernen. Im Job geht es immer ums Machen, also ums Können. Bei der Anwendung tauchen die Fragen auf, da braucht man Unterstützung – am besten direkt am Arbeitsplatz, sonst in einer arbeitsplatzähnlichen Umgebung mit job-typischen Aufgaben. „Anwendungs-Coaching“ könnte eine künftige Rolle für Corporate-Learning sein.

Irgendwie erinnert mich das sehr an die Inverted Classroom-Bewegung in Schule und Universität.

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