Nachdenklich nach dem zweiten vhsbarcamp

Gerade durfte ich in Leipzig wieder das vhsbarcamp moderieren. Wieder waren gut 100 Teilgebende aus Deutschland und Österreich gekommen – trotz Streik der Lokführer. Ganz kurz vorweg: Es war ein richtig gutes BarCamp, ein hoher Aktivitätsgrad, kompetente und interessante Session-Beiträge, gute Stimmung. Zwei Drittel der Teilgebenden waren vorher schon mal auf einem BarCamp. Hier kommen die interessierten innovativen vhs-Mitarbeiter zusammen.

Bild: KhPape CC BY

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„Erweiterte Lernwelten“, der Begriff prägte einige Sessions und etliche Beiträge. Klingt gut – und holt offenbar auch die ab, die ihre Präsenzveranstaltungen nur ein wenig ergänzen wollen. Seit wenigen Monaten gibt es sogar einen von vhs-Mitarbeitern gegründeten Verein gleichen Namens. Auch an dieser Stelle nochmal: Hochachtung, das ist eine Initiative von vhs-Mitarbeitern, die ihre Volkshochschulen entwickeln wollen! Und das vhsCamp15 ist jetzt schon der dritte große, nur von vhs-Mitarbeitern getriebene vhs-Entwicklungsevent. Es begann mit dem vhsMOOC, dann folgte das erste vhsbarcamp in Köln und jetzt das zweite in Leipzig. Jede Organisation würde sich glücklich schätzen, über eine so aktive und nachhaltige Organisationsentwicklung von unten.

Zurück zu den „Erweiterten Lernwelten“. Nach meinem Eindruck als externer Beobachter, gehen die Teilgebenden des vhsbarcamps 2015 offenbar davon aus, dass gerade die Volkshochschulen ihren großen Vorteil durch Präsenzveranstaltungen in Klassenräumen haben. Lernen ist immer ein sozialer Vorgang, und deshalb sei die Präsenz so wichtig. Natürlich könne man die Präsenzveranstaltungen durch Online-Angebote ergänzen, aber Präsenz wird auf keinen Fall in Frage gestellt. Zur Untermauerung werden auch pädagogische und didaktische Argumente verwendet.

Es ist ja ehrenwert, dass sich pädagogische Mitarbeiter für Ihre fachlichen Überzeugungen einsetzen. Die vhs-Kunden urteilen aber nach ganz anderen Kriterien, und sie können aus zunehmend mehr Angeboten wählen, von denen sie meinen, dass die ihre eigene Entwicklung gut unterstützen. Wer seine vhs-Teilnehmer als Kunden sieht, der akzeptiert damit auch den Dienstleister-Status, der Kundenwünsche zu befriedigen sucht. Da passt das alte gutgemeinte, den richtigen Lernweg kennende Pädagogen-Verhalten nicht mehr. Kunden wissen selber was sie brauchen – es sei denn, sie fragen.

Bild: KhPape CC BY

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Um Missverständnissen vorzubeugen: Natürlich wird es auch Kunden geben, die Präsenzlernen wünschen – insbesondere vermutlich diejenigen, die noch wenig Erfahrungen mit anderen Lern-Formaten haben. Jede neue Erfahrung mit einem anderen Lern-Format wird die Zahl derer aber sehr wahrscheinlich verringern. Präsenz bedeutet immer räumlich und zeitlich gebunden zu sein. Und ob für das aufwändige meist regelmäßige Zum-Kurs-Gehen, dann auch ein exzellenter Referent genossen werden kann, ist überhaupt nicht sicher. Da steigt sogar die Qualitäts-Wahrscheinlichkeit bei großen Online-Veranstaltungen. Aufwand, Erstellungskosten und ein exzellenter Referent lassen sich bei der Verteilung auf 1000 Teilnehmer ganz anders rechnen, als für 10 Teilnehmer im vhs-Präsenzkurs.

Bild: KhPape CC BY

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Ein anschauliches Beispiel dafür scheint mir der gerade laufende VideoMOOC der FH Lübeck. Es geht um die Einführung in die Produktion von Videos. Solche Kurse gibt es auch an vielen vhs. Wenn man sich beim VideoMOOC die gut gemachten Lektionen ansieht, die Übungen macht, sie anderen auf der Mooin-Plattform zur Diskussion stellt, dann fehlen Präsenztreffen nicht. Ganz im Gegenteil, asynchrone Bearbeitung und Diskussion erlauben flexibel angepasste Lernzeiten. Und der Referent ist auch noch exzellent!

Dieser VideoMOOC hat 1386 Teilnehmer (Stand 11.5.2015). Rechnet man im Durchschnitt mit 10 Teilnehmern bei den vergleichbaren vhs-Video-Kursen, dann kann man sagen, dass allein dieser MOOC etwa 140 vhs-Kurse ersetzt – trotz gut gemeinter Präsenz-Argumente der pädagogischen Mitarbeiter in Volkshochschulen.

Fazit: In einem Markt von Lern-Dienstleistungen zählen lerntheoretische Optimierungen nur, wenn Kunden sie auch als solche für sich selber erkennen. Für Lernwillige gibt es aber immer ein ganzes Bündel von Kriterien, die sie bei der Auswahl ihres Lern-Dienstleisters bewerten. Und wer die aus Kundensicht am besten erfüllt, bekommt den Zuschlag.

58 Gedanken zu „Nachdenklich nach dem zweiten vhsbarcamp“

  1. Lieber Karl-Heinz,
    nach langer Planungszeit eines noch weitgehend online-lernfreuen neuen Semesterprogramms komme ich nun dazu, noch mal zum Barcamp weiterzulesen und so auch zu dieser Diskussion.

    Ich bin weniger pessimistisch bezüglich der Präsensangebote der Volkshochschulen. Aktuelle Trends bewirken sehr oft ein Krisengefühl, das sich später relativiert. Vor rd. 15/20 Jahren haben besorgte Eltern gefürchtet, ihre Kinder würden nur noch am Computer spielen. Und dann – nach einer Phase – wo das wirklich so schien, kam erst das spielen über Netzwerke und dann die Lan-Partys auf. So sehr neue Medien, neue Formen und auch neue Vorteile locken und sicher auch Marktanteile verschieben, kommen die Menschen doch immer wieder zusammen und wollen zusammen kommen. Niemand ist gern allein …

    In digitalen Welten oder Online-Foren kann ich mich zeitweise wohl fühlen, mit einbringen, mitwirken und jetzt auch lernen. Aber aus jeder IRC-Chat-Gruppe, jedem Uga-Agga-Stamm und jetzt auch aus dem vhsMooc ist nachher wieder ein Stammtisch oder jetzt ein BarCamp geworden. Die Leute suchen Kontinuität und Kontakte. vhs ist die Bildungsinstitution vor Ort, nah an der Kommunalpolitik, nah an den ortsnahen Vereinen, nah an den Menschen. Das Internet-, auch das Internetlernen bietet Möglichkeiten, Seelenverwandte oder an Gleichem interessierte über große Distanzen zu finden, aber diese Möglichkeit ist nur für jene auf Dauer interessant, die vor Ort niemanden finden.

    Ich bin daher der Meinung, dass die Volkshochschulen bei allem Bemühen um eine Moderniesierung der Inhalte und Methoden Ihre Nähe zu den Menschen im Fokus behalten sollte und sich auch ihrer Funktion bewusst sein sollte, neue Kontakte und stabile Gruppen-Bindungen zu ermöglichen. Dass Volkshochschulen diesem Bedürfnis der Menschen ganz gut gerecht werden, merkt man möglicherweise gerade daran, dass ihnen von ihren aktuellen Teilnehmenden gar nicht so eine starkes Bedürfnis nach neuen Lernformen entgegen gebracht wird.

    Wie wohl wir uns natürlich darum bemühen sollten, schon um ein ggf. im Geiste jüngeres Publikum auch weiter an uns zu binden.

    1. Danke für Deinen Kommentar, Andreas. Ich will Euch ja auch nicht die Präsenzangebote ausreden. Dafür wird es sicher immer auch einen Bedarf geben. Es scheint auch bei Deinem Kommentar die Meinung durch, „Präsenzlernen sei natürlich die beste Lernform“. Daran habe ich große Zweifel. Aus meiner Sicht erweitert sich heute der Möglichkeitsraum zum Lernen enorm. Und welche Lernmöglichkeit für Individuen dann die Beste ist, können gar nicht wir entscheiden. Das entscheiden die Lernenden selbst. Unser Job müsste es sein den Möglichkeitsraum so zu füllen, dass aus einer Angebotsvielfalt gewählt werden kann. Und dann sollten wir uns überraschen lassen, was wohl am besten geht – aus der Sicht der Lernenden, und nicht aus unserer Sicht. Zum Füllen dieses Möglichkeitraumes wären die vhs natürlich ideal geeignet: Im großen Netzwerk von 900 vhs könnte man die unterschiedlichsten Angebote überregional ausprobieren. Der StrickMOOC und der IchMOOC sind schon mal zwei ermutigende Beispiele. Da gehen noch sehr viel mehr, und nicht nur MOOC’s.

  2. Lieber Karl-Heinz,
    nach langer Planungszeit eines noch weitgehend online-lernfreuen neuen Semesterprogramms komme ich nun dazu, noch mal zum Barcamp weiterzulesen und so auch zu dieser Diskussion.

    Ich bin weniger pessimistisch bezüglich der Präsensangebote der Volkshochschulen. Aktuelle Trends bewirken sehr oft ein Krisengefühl, das sich später relativiert. Vor rd. 15/20 Jahren haben besorgte Eltern gefürchtet, ihre Kinder würden nur noch am Computer spielen. Und dann – nach einer Phase – wo das wirklich so schien, kam erst das spielen über Netzwerke und dann die Lan-Partys auf. So sehr neue Medien, neue Formen und auch neue Vorteile locken und sicher auch Marktanteile verschieben, kommen die Menschen doch immer wieder zusammen und wollen zusammen kommen. Niemand ist gern allein …

    In digitalen Welten oder Online-Foren kann ich mich zeitweise wohl fühlen, mit einbringen, mitwirken und jetzt auch lernen. Aber aus jeder IRC-Chat-Gruppe, jedem Uga-Agga-Stamm und jetzt auch aus dem vhsMooc ist nachher wieder ein Stammtisch oder jetzt ein BarCamp geworden. Die Leute suchen Kontinuität und Kontakte. vhs ist die Bildungsinstitution vor Ort, nah an der Kommunalpolitik, nah an den ortsnahen Vereinen, nah an den Menschen. Das Internet-, auch das Internetlernen bietet Möglichkeiten, Seelenverwandte oder an Gleichem interessierte über große Distanzen zu finden, aber diese Möglichkeit ist nur für jene auf Dauer interessant, die vor Ort niemanden finden.

    Ich bin daher der Meinung, dass die Volkshochschulen bei allem Bemühen um eine Moderniesierung der Inhalte und Methoden Ihre Nähe zu den Menschen im Fokus behalten sollte und sich auch ihrer Funktion bewusst sein sollte, neue Kontakte und stabile Gruppen-Bindungen zu ermöglichen. Dass Volkshochschulen diesem Bedürfnis der Menschen ganz gut gerecht werden, merkt man möglicherweise gerade daran, dass ihnen von ihren aktuellen Teilnehmenden gar nicht so eine starkes Bedürfnis nach neuen Lernformen entgegen gebracht wird.

    Wie wohl wir uns natürlich darum bemühen sollten, schon um ein ggf. im Geiste jüngeres Publikum auch weiter an uns zu binden.

    1. Danke für Deinen Kommentar, Andreas. Ich will Euch ja auch nicht die Präsenzangebote ausreden. Dafür wird es sicher immer auch einen Bedarf geben. Es scheint auch bei Deinem Kommentar die Meinung durch, „Präsenzlernen sei natürlich die beste Lernform“. Daran habe ich große Zweifel. Aus meiner Sicht erweitert sich heute der Möglichkeitsraum zum Lernen enorm. Und welche Lernmöglichkeit für Individuen dann die Beste ist, können gar nicht wir entscheiden. Das entscheiden die Lernenden selbst. Unser Job müsste es sein den Möglichkeitsraum so zu füllen, dass aus einer Angebotsvielfalt gewählt werden kann. Und dann sollten wir uns überraschen lassen, was wohl am besten geht – aus der Sicht der Lernenden, und nicht aus unserer Sicht. Zum Füllen dieses Möglichkeitraumes wären die vhs natürlich ideal geeignet: Im großen Netzwerk von 900 vhs könnte man die unterschiedlichsten Angebote überregional ausprobieren. Der StrickMOOC und der IchMOOC sind schon mal zwei ermutigende Beispiele. Da gehen noch sehr viel mehr, und nicht nur MOOC’s.

  3. Lieber Karlheinz, die zahlreichen Reaktionen auf Deinen Beitrag zeigen, in welcher Orientierungsphase wir uns alle befinden. Das ist spannend. Was uns in diesem Prozess unterstützen kann, sind solche Anstöße von Außen wie der Deinige. Vielen Dank.
    Um eine Entwicklung in die Breite zu tragen, um das Potential von Erweiterten Lernwelten für die VHS richtig einschätzen zu können, müssen sicher zunächst VHS -Mitarbeiter und Dozenten motiviert werden, sich selbst als Lernende im Netz zu bewegen. Nur durch die eigene Erfahrung und Freude an sich verändernden Lernsettings können Lernwelten in der Breite erweitert werden.
    Gleichzeitig ist es wichtig, zu erfahren, welche traditionellen VHS-Angebote unsere Teilnehmer zunehmend weniger in Anspruch nehmen, weil sie bessere Angebote im Netz finden. Das sind Bereiche, die man dann als VHS zurückfahren, bzw. in Kooperationen ins Netz verlagern kann.
    Bei vielen Bereichen wird man auch zu dem Schluss kommen, dass online-Material und -Plattformen das Lernen im Präsenzkurs verbessern können. Und bei einigen Kursen wird das Digitale weiterhin kaum eine Rolle spielen.
    VHS sind Orte der Teilhabe. Teilhabe an Bildung und an Gesellschaft. Und daher denke ich, dass es zwei parallele Bewegungen in den VHS gibt: zum einen gehen Teilnehmer mit Ihren Bildungsfragen zunehmend in Netz. Ob und wie wir sie dort beim Lernen unterstützen können, ist die eine Frage und Aufgabe. Die andere Bewegung geht dahin, dass wir immer stärker regional verankern und regionalen Initiativen einen Raum geben (manchmal auch ganz konkret, indem wir Vereine und Bürgerinitiativen mit unserer Infrastruktur unterstützen oder auf Nachfrage von Bürgern Kurse, Gesprächskreise und Diskussionsrunden veranstalten). Regionales, selbstorganisiertes Lernen in der Begegnung ist meiner Meinung nach die entsprechend zweite Richtung, in die sich VHS mehr und mehr bewegen und die auch in Zukunft unsere Häuser füllen werden.
    Die pädagogischen Mitarbeiter werden dementsprechend immer weniger ein geschlossenes Kursangebot für Ihren Bereich organisieren, sondern sie werden zu Lernbegleitern, die über die unterschiedlichen Angebote online, erweitert, analog informieren und flexibler auf Anstöße reagieren. Vorstellbar wäre auch eine Aufteilung von Mitarbeitern nicht mehr nach Programmbereichen, sondern nach Lernsettings – dann hätte eine VHS keine Programmbereichsleiter EDV, sondern einen Pädagogen für die Unterstützung regionaler, selbstorganisierter Lernnetzwerke, einen für ein Selbstlernzentrum, einen für online-Angebote, einen der sich mit Erweiterten Lernsettings in Präsenzkursen beschäftigt und sie mit den Dozenten und Teilnehmern regional weiterentwickeln.
    Darüber dürfte die Fachkompetenz natürlich nicht verloren gehen – aber eine neue Aufgabenverteilung innerhalb der VHS halte ich für bedenkenswert.
    Inwieweit eine andere Organisation von VHS jedoch die notwendige politische Unterstützung erfährt, müsste man überlegen. Gebührenordnungen und Landeszuschüsse, Weiterbildungsgesetze und Honorarordnungen sind Dinge, die man auf die neuen Lernbedürfnisse wird abstimmen müssen. Der Prozess ist spannend – und er bleibt spannend!
    Ich freu mich auf weitere Diskussionen. Gruß. Marie

    1. Liebe Marie, Danke für Deine ausführlichen Gedanken. Ja, Deine Initiative und die einiger anderer vhs’ler, ist absolut unterstützenswert. „Lernen“ ändert sich gerade in unserer Gesellschaft, so erlebe ich das. Viele sagen, Youtube sei die größte vhs. Z.B. das Startup http://www.sofatutor.com/ bietet 13.000 Lernvideos, die alle nach dem vhs-Prinzip entstanden sind: „Dozenten“ können Lern-Videos produzieren, die von Mitarbeitern (vergleichbar HPM’s) Qualitäts-geprüft werden. Über 50 Mitarbeiter haben die Sofatutoren inzwischen und unzählige „Dozenten“. Das sind nur zwei Beispiele für neue Lernangebote, die man beliebig fortsetzen kann. Auffälligerweise geht diese Veränderung nicht von den Bildungsinstitutionen aus. Auch bei den vhs fällt auf, dass der mit 1500 Teilnehmern sehr erfolgreiche IchMOOC nicht von den pädagogischen Mitarbeitern gestaltet wurde, sondern von zwei engagierten Marketing-Experten. Vielleicht macht es wirklich Sinn, neue Lern-Dienstleistungen mit ganz neuen Experten, mal nicht mit Pädagogen, zu starten. Ich weiß, das macht Euren Job, Veränderungen zu bewirken auch nicht leichter.

  4. Lieber Karlheinz, die zahlreichen Reaktionen auf Deinen Beitrag zeigen, in welcher Orientierungsphase wir uns alle befinden. Das ist spannend. Was uns in diesem Prozess unterstützen kann, sind solche Anstöße von Außen wie der Deinige. Vielen Dank.
    Um eine Entwicklung in die Breite zu tragen, um das Potential von Erweiterten Lernwelten für die VHS richtig einschätzen zu können, müssen sicher zunächst VHS -Mitarbeiter und Dozenten motiviert werden, sich selbst als Lernende im Netz zu bewegen. Nur durch die eigene Erfahrung und Freude an sich verändernden Lernsettings können Lernwelten in der Breite erweitert werden.
    Gleichzeitig ist es wichtig, zu erfahren, welche traditionellen VHS-Angebote unsere Teilnehmer zunehmend weniger in Anspruch nehmen, weil sie bessere Angebote im Netz finden. Das sind Bereiche, die man dann als VHS zurückfahren, bzw. in Kooperationen ins Netz verlagern kann.
    Bei vielen Bereichen wird man auch zu dem Schluss kommen, dass online-Material und -Plattformen das Lernen im Präsenzkurs verbessern können. Und bei einigen Kursen wird das Digitale weiterhin kaum eine Rolle spielen.
    VHS sind Orte der Teilhabe. Teilhabe an Bildung und an Gesellschaft. Und daher denke ich, dass es zwei parallele Bewegungen in den VHS gibt: zum einen gehen Teilnehmer mit Ihren Bildungsfragen zunehmend in Netz. Ob und wie wir sie dort beim Lernen unterstützen können, ist die eine Frage und Aufgabe. Die andere Bewegung geht dahin, dass wir immer stärker regional verankern und regionalen Initiativen einen Raum geben (manchmal auch ganz konkret, indem wir Vereine und Bürgerinitiativen mit unserer Infrastruktur unterstützen oder auf Nachfrage von Bürgern Kurse, Gesprächskreise und Diskussionsrunden veranstalten). Regionales, selbstorganisiertes Lernen in der Begegnung ist meiner Meinung nach die entsprechend zweite Richtung, in die sich VHS mehr und mehr bewegen und die auch in Zukunft unsere Häuser füllen werden.
    Die pädagogischen Mitarbeiter werden dementsprechend immer weniger ein geschlossenes Kursangebot für Ihren Bereich organisieren, sondern sie werden zu Lernbegleitern, die über die unterschiedlichen Angebote online, erweitert, analog informieren und flexibler auf Anstöße reagieren. Vorstellbar wäre auch eine Aufteilung von Mitarbeitern nicht mehr nach Programmbereichen, sondern nach Lernsettings – dann hätte eine VHS keine Programmbereichsleiter EDV, sondern einen Pädagogen für die Unterstützung regionaler, selbstorganisierter Lernnetzwerke, einen für ein Selbstlernzentrum, einen für online-Angebote, einen der sich mit Erweiterten Lernsettings in Präsenzkursen beschäftigt und sie mit den Dozenten und Teilnehmern regional weiterentwickeln.
    Darüber dürfte die Fachkompetenz natürlich nicht verloren gehen – aber eine neue Aufgabenverteilung innerhalb der VHS halte ich für bedenkenswert.
    Inwieweit eine andere Organisation von VHS jedoch die notwendige politische Unterstützung erfährt, müsste man überlegen. Gebührenordnungen und Landeszuschüsse, Weiterbildungsgesetze und Honorarordnungen sind Dinge, die man auf die neuen Lernbedürfnisse wird abstimmen müssen. Der Prozess ist spannend – und er bleibt spannend!
    Ich freu mich auf weitere Diskussionen. Gruß. Marie

    1. Liebe Marie, Danke für Deine ausführlichen Gedanken. Ja, Deine Initiative und die einiger anderer vhs’ler, ist absolut unterstützenswert. „Lernen“ ändert sich gerade in unserer Gesellschaft, so erlebe ich das. Viele sagen, Youtube sei die größte vhs. Z.B. das Startup http://www.sofatutor.com/ bietet 13.000 Lernvideos, die alle nach dem vhs-Prinzip entstanden sind: „Dozenten“ können Lern-Videos produzieren, die von Mitarbeitern (vergleichbar HPM’s) Qualitäts-geprüft werden. Über 50 Mitarbeiter haben die Sofatutoren inzwischen und unzählige „Dozenten“. Das sind nur zwei Beispiele für neue Lernangebote, die man beliebig fortsetzen kann. Auffälligerweise geht diese Veränderung nicht von den Bildungsinstitutionen aus. Auch bei den vhs fällt auf, dass der mit 1500 Teilnehmern sehr erfolgreiche IchMOOC nicht von den pädagogischen Mitarbeitern gestaltet wurde, sondern von zwei engagierten Marketing-Experten. Vielleicht macht es wirklich Sinn, neue Lern-Dienstleistungen mit ganz neuen Experten, mal nicht mit Pädagogen, zu starten. Ich weiß, das macht Euren Job, Veränderungen zu bewirken auch nicht leichter.

  5. Lieber Karlheinz,
    auch ich danke für den kritischen Rückblick. Aus meiner Sicht ist es für die VHSn durchaus wichtig, auf Präsenzangebote zu setzen. Ich kenne nicht wenige, die es nach einem 8 Stunden Büroarbeitstag sehr mögen, mal keinen Bildschirm zum lernen vor sich zu haben, sondern sich mit ganz realen Menschen völlig analog auszutauschen und gemeinsam zu lernen.
    Das diese Lernsettings durchaus auch um online Angebote erweitert werden müssen, sehe ich auch. Deshalb finde ich ja die Idee der Moocbars für den ichMooc so großartig. Man ist gemeinsam in einem Raum digital…
    Das kann zukünftig sicher auch für Sprachenkurse u.a. gelten. Oder eben in den beschriebenen blendet Angeboten. Nur für Kochkurse ist mir noch nichts eingefallen 😉

    1. Lieber Peter,
      Danke für Deinen Kommentar. Mir geht es nicht um den Unterschied Präsenz- oder Online-Kurs, sondern vielmehr um völlig neue Ideen Lern-Settings zu gestalten. Ich hatte beim vhsbarcamp nur den Eindruck, dass manche die bisherigen Präsenzkurse gern ein wenig mit Online-Ergänzungen „aufhübschen“ wollen. Das reicht aber aus meiner Sicht nicht aus, um auf die massiv auf uns zurollenden Automatisierungstendenzen der Bildung (MOOCs als Beispiel) zu reagieren. Die Ideen für neue Lernsettings gewinnt man aus meiner Sicht derzeit wohl am besten, wenn man selber Erfahrungen mit Onlne-Angeboten sammelt.

  6. Lieber Karlheinz,
    auch ich danke für den kritischen Rückblick. Aus meiner Sicht ist es für die VHSn durchaus wichtig, auf Präsenzangebote zu setzen. Ich kenne nicht wenige, die es nach einem 8 Stunden Büroarbeitstag sehr mögen, mal keinen Bildschirm zum lernen vor sich zu haben, sondern sich mit ganz realen Menschen völlig analog auszutauschen und gemeinsam zu lernen.
    Das diese Lernsettings durchaus auch um online Angebote erweitert werden müssen, sehe ich auch. Deshalb finde ich ja die Idee der Moocbars für den ichMooc so großartig. Man ist gemeinsam in einem Raum digital…
    Das kann zukünftig sicher auch für Sprachenkurse u.a. gelten. Oder eben in den beschriebenen blendet Angeboten. Nur für Kochkurse ist mir noch nichts eingefallen 😉

    1. Lieber Peter,
      Danke für Deinen Kommentar. Mir geht es nicht um den Unterschied Präsenz- oder Online-Kurs, sondern vielmehr um völlig neue Ideen Lern-Settings zu gestalten. Ich hatte beim vhsbarcamp nur den Eindruck, dass manche die bisherigen Präsenzkurse gern ein wenig mit Online-Ergänzungen „aufhübschen“ wollen. Das reicht aber aus meiner Sicht nicht aus, um auf die massiv auf uns zurollenden Automatisierungstendenzen der Bildung (MOOCs als Beispiel) zu reagieren. Die Ideen für neue Lernsettings gewinnt man aus meiner Sicht derzeit wohl am besten, wenn man selber Erfahrungen mit Onlne-Angeboten sammelt.

  7. Lieber Karlheinz, ganz vielen Dank für die Initiierung dieser sehr anregenden Debatte. Sie ist ja die Fortführung Deiner „Online First“-Session auf dem vhsCamp. Und ich denke, wir hatten dort alle irgendwie ein unstimmiges Gefühl. Als einer der Urheber des Konzepts Erweiterte Lernwelten (ELW) bin ich überrascht, dass Du mit „Online“ First einen Gegensatz einbringst, den ich (endlich) für überwunden geglaubt hatte. In der Konzeptbeschreibung ELW heißt es ja auch: „Erweiterte Lernwelten sind nicht als eine Variante des E-Learnings definierbar, sondern als Grundkonzept, das der Praxis der miteinander verwobenen, analog-digitalen Realität entspricht“. Es geht also nicht um First ODER Second, nicht um Analog ODER Digital, sondern – unabhängig von diesen Kategorien – ganz einfach zunächst um die Teilhabe und Vernetzung der Lernenden. Um dies zu erreichen, wird im ELW-Konzept die Öffnung und Erweiterung aller Lernmodalitäten (von vhs) vorgeschlagen: also die Erweiterung der Lernorte und der Lernzeiten, der Lernbeteiligten, der Curricula und der Contents (http://erweitertelernwelten.de/category/blog/). Dabei erweitert und öffnet sich idealerweise die vhs in Richtung Netz und umgekehrt, das Netz in Richtung vhs. Bezogen auf Dein VideoMooc-Beispiel würde dies im Idealfall bedeuten: vhs bringt so etwas wie einen Videomooc als guten reproduzierbaren Content ins Netz, das Netz antwortet mit dem Bedürfnis, das erworbene Wissen analog-live (und natürlich auch dort unter Einbindung des Netzes) mit einer Community auszuprobieren, zu teilen und weiter zu entwickeln. Ein solches Konzept wird aktuell mit dem „ichMooc“ (www.ichmooc.de) der Bremer und Hamburger Volkshochschule ausprobiert. Es kann auch umgekehrt laufen: ein analoger Videokurs entdeckt die Vorteile der weltweiten Wissensvernetzung und beginnt, gemeinsam einen VideoMooc zu veranstalten. Kann das alles der Kunde an uns herantragen? Alexandra Haas stimme ich zu: wir können nicht nur auf Kundenwünsche reagieren – Kunden hätten niemals das Bedürfnis geäußert ein „Telefon“ zu entwickeln, auf dem man mit fettigen Fingern herumwischen kann… Kundenorientierung heißt doch immer zweierlei: sich am Kunden zu orientieren und den Kunden unterstützen, sich zu orientieren. In einer Zeit der großen Unübersichtlichkeit ist Letzteres sogar wichtiger denn je. Und dies bedeutet ja nicht, dass die vhs „Wissen“ apodiktisch vermittelt, sondern eher, dass sie als Wissensagentur auftritt.
    Und: wollen die Menschen in Zukunft wirklich sehr viel mehr über das Netz lernen? Ja, sicher, sofern es um die Rezeption instrumentellen Wissens geht, bestimmt. Da unterstützen uns youtube und Co. eigentlich sehr gut und die besten Contents werden sich als Standards durchsetzen. Und doch: die konkrete Lernerfahrung ist ja sehr häufig auch eine physische: ich kann „gelernt“ etwas mehr als vorher „ungelernt“, und dieses Können (also etwa das Videofilmen) setze ich dann z.B. gemeinsam mit Gleichgesinnten (oder auch allein) draußen in der Natur oder in meiner Bastelwerkstatt oder in meinem Büro um (und dies in Zukunft wahrscheinlich permanent vernetzt). Ich brauche also nach wie vor die „Anwendung“ im Lernprozess und ganz oft auch eine physische Bezugsgruppe, mit der ich mich austauschen kann.
    So, nun genug der langen Rede, nur eins fällt mir noch ein: wenn wir Rifkin und Pape Ernst nehmen (und ich bin Fan von beiden), dann stehen wir kurz vor einer ganz großen Automatisierungswelle (von fast allem). Im Zuge von Industrie 4.0 und Internet der Dinge wird unsere Gesellschaft – zu Ende gedacht – zwangsläufig mit ganz viel „freier Zeit“ konfrontiert werden. Die Frage nach der Effizienz von Arbeits- und Lernprozessen wird sich dann – wenn der Mensch in vielen Bereichen aus dem klassischen Arbeitsprozess draußen ist – vermutlich anders stellen als heute. Es könnte dann sein, dass sich Institutionen wie die vhs – mit einem analog-digital vernetzten Setting – zu neuen, vielfältigen und offenen Begegnungsorten entwickeln. Sozusagen zu Horten der vom Kunden dann so nachgefragten „Ineffizienz“ und der dann möglichen „Bildungs-Langsamkeit“. Vielleicht werden wir also in Zukunft sehr viel mehr vhs brauchen. Bin gespannt, was da so kommt 🙂

    1. LIeber Christoph, Danke für Deinen ausführlichen Kommentar! Ja, ich stimme Dir zu, die Trennung zwischen Präsenz und Online entspricht auch nicht meiner Vorstellung. Und der Session-Titel „Online First“ leitet offenbar in die falsche Richtung. Die grundlegende Idee des engl. Guardian war ja nicht, in erster Linie Journalismus Online stattfinden zu lassen, sondern mit dem Einstellen von „Onlinern“ als Journalisten einen anderen, dialogischeren Kommunikationsstil mit den Lesern zu erzeugen.
      Und genau diese grundlegend andere innere Haltung – dort Leser als aktuell Wissende einzubeziehen, und vom Anspruch abzurücken, nur die eigene Recherche und Aufbereitung sei verteilungswürdig – scheint mir gut übertragbar auf neue Lern-Settings, die wir auch noch erfinden müssen. Online oder Offline ist dabei nicht das Kriterium. Das sind nur verschiedene Kommunikations-Kanäle, die ein professioneller Bildungsanbieter je nach Bedarf wahlweise bedient. Übrigens haben beide Kanäle aus meiner Sicht Vor- und Nachteile. Nein, es geht mir mehr um eine andere innere Haltung der bisher Lehrenden, weg vom Lehren, hin zum wählbaren Angebot individueller Entwicklungs-Begleitung. Das heißt mehr Zuhören als Reden, mehr Beaobachten, wie andere erfolgreich vorankommen, die Strukturen unterschiedlicher Entwicklungsewege zum gleichen Ziel erkennen und anderen als Vorschlag zum Auswählen vorlegen können. Neue „Lerner-Services“ könnten das aus meiner Sicht sein, vom wöchentlichen Triggern bis zu Empfehlung, Aufbau oder Pflege von Fach-Communities https://khpape.wordpress.com/2012/07/17/lerner-services-der-mehrwert-kunftiger-lern-events/. Ich habe den Eindruck, über den „Online-Umweg“ lernt man das am leichtesten.
      Ja, auch Deinem Ausblick stimme ich zu. Ich bin sehr verwundert, dass wir in der Gesellschaft nicht schon längst die Debatte darüber führen, wie wir die schöne Situation weiter extrem steigender Produktivität dank der steigenden Automatisierung für alle nützlich machen, also alle an den Erlösen beteiligen, wenn wir dank steigender Roboter-Zahlen immer weniger arbeiten müssen. Wir brauchen ja auch alle wieder als Konsumenten, sonst funktioniert das System ja für niemanden mehr. Vielleicht sind die vhs ja die Gestalter einer solchen bundesweiten Diskussion?

      1. Lieber Karl-Heinz,
        danke für die Lern-Services, die sicher die Idee der selbstbestimmten und mündigen Lerner_in unterstützen. Selbständiges Lernen muss manchmal auch gelernt werden. Sehr spannend finde ich Deinen Hinweis, dass wir als Vhsen eigentlich eine Verpflichtung haben, uns für eine gerechte gesellschaftliche Verteilung angesichts der zunehmenden Automatisierung und der immer ungleicheren Verteilung materieller Güter und gesellschaftlicher Teilhabe einzusetzen.

        1. Die vhs’en haben hier die große und wichtige Aufgabe, möglichst vielen Menschen erstens eine digitale Teilhabe zu ermöglichen (das wird auch weiterhin nur in der Präsenz möglich sein) und dann auch den sicheren und selbstbestimmten Umgang mit Devices, Netzwerken und auch erweiterten Lernwelten nahezubringen – als verlässlicher und kompetenter Partner vor Ort, aber auch gut vernetzt und mit hochwertigen (begleitenden) Online-Angeboten…

  8. Lieber Karlheinz, ganz vielen Dank für die Initiierung dieser sehr anregenden Debatte. Sie ist ja die Fortführung Deiner „Online First“-Session auf dem vhsCamp. Und ich denke, wir hatten dort alle irgendwie ein unstimmiges Gefühl. Als einer der Urheber des Konzepts Erweiterte Lernwelten (ELW) bin ich überrascht, dass Du mit „Online“ First einen Gegensatz einbringst, den ich (endlich) für überwunden geglaubt hatte. In der Konzeptbeschreibung ELW heißt es ja auch: „Erweiterte Lernwelten sind nicht als eine Variante des E-Learnings definierbar, sondern als Grundkonzept, das der Praxis der miteinander verwobenen, analog-digitalen Realität entspricht“. Es geht also nicht um First ODER Second, nicht um Analog ODER Digital, sondern – unabhängig von diesen Kategorien – ganz einfach zunächst um die Teilhabe und Vernetzung der Lernenden. Um dies zu erreichen, wird im ELW-Konzept die Öffnung und Erweiterung aller Lernmodalitäten (von vhs) vorgeschlagen: also die Erweiterung der Lernorte und der Lernzeiten, der Lernbeteiligten, der Curricula und der Contents (http://erweitertelernwelten.de/category/blog/). Dabei erweitert und öffnet sich idealerweise die vhs in Richtung Netz und umgekehrt, das Netz in Richtung vhs. Bezogen auf Dein VideoMooc-Beispiel würde dies im Idealfall bedeuten: vhs bringt so etwas wie einen Videomooc als guten reproduzierbaren Content ins Netz, das Netz antwortet mit dem Bedürfnis, das erworbene Wissen analog-live (und natürlich auch dort unter Einbindung des Netzes) mit einer Community auszuprobieren, zu teilen und weiter zu entwickeln. Ein solches Konzept wird aktuell mit dem „ichMooc“ (www.ichmooc.de) der Bremer und Hamburger Volkshochschule ausprobiert. Es kann auch umgekehrt laufen: ein analoger Videokurs entdeckt die Vorteile der weltweiten Wissensvernetzung und beginnt, gemeinsam einen VideoMooc zu veranstalten. Kann das alles der Kunde an uns herantragen? Alexandra Haas stimme ich zu: wir können nicht nur auf Kundenwünsche reagieren – Kunden hätten niemals das Bedürfnis geäußert ein „Telefon“ zu entwickeln, auf dem man mit fettigen Fingern herumwischen kann… Kundenorientierung heißt doch immer zweierlei: sich am Kunden zu orientieren und den Kunden unterstützen, sich zu orientieren. In einer Zeit der großen Unübersichtlichkeit ist Letzteres sogar wichtiger denn je. Und dies bedeutet ja nicht, dass die vhs „Wissen“ apodiktisch vermittelt, sondern eher, dass sie als Wissensagentur auftritt.
    Und: wollen die Menschen in Zukunft wirklich sehr viel mehr über das Netz lernen? Ja, sicher, sofern es um die Rezeption instrumentellen Wissens geht, bestimmt. Da unterstützen uns youtube und Co. eigentlich sehr gut und die besten Contents werden sich als Standards durchsetzen. Und doch: die konkrete Lernerfahrung ist ja sehr häufig auch eine physische: ich kann „gelernt“ etwas mehr als vorher „ungelernt“, und dieses Können (also etwa das Videofilmen) setze ich dann z.B. gemeinsam mit Gleichgesinnten (oder auch allein) draußen in der Natur oder in meiner Bastelwerkstatt oder in meinem Büro um (und dies in Zukunft wahrscheinlich permanent vernetzt). Ich brauche also nach wie vor die „Anwendung“ im Lernprozess und ganz oft auch eine physische Bezugsgruppe, mit der ich mich austauschen kann.
    So, nun genug der langen Rede, nur eins fällt mir noch ein: wenn wir Rifkin und Pape Ernst nehmen (und ich bin Fan von beiden), dann stehen wir kurz vor einer ganz großen Automatisierungswelle (von fast allem). Im Zuge von Industrie 4.0 und Internet der Dinge wird unsere Gesellschaft – zu Ende gedacht – zwangsläufig mit ganz viel „freier Zeit“ konfrontiert werden. Die Frage nach der Effizienz von Arbeits- und Lernprozessen wird sich dann – wenn der Mensch in vielen Bereichen aus dem klassischen Arbeitsprozess draußen ist – vermutlich anders stellen als heute. Es könnte dann sein, dass sich Institutionen wie die vhs – mit einem analog-digital vernetzten Setting – zu neuen, vielfältigen und offenen Begegnungsorten entwickeln. Sozusagen zu Horten der vom Kunden dann so nachgefragten „Ineffizienz“ und der dann möglichen „Bildungs-Langsamkeit“. Vielleicht werden wir also in Zukunft sehr viel mehr vhs brauchen. Bin gespannt, was da so kommt 🙂

    1. LIeber Christoph, Danke für Deinen ausführlichen Kommentar! Ja, ich stimme Dir zu, die Trennung zwischen Präsenz und Online entspricht auch nicht meiner Vorstellung. Und der Session-Titel „Online First“ leitet offenbar in die falsche Richtung. Die grundlegende Idee des engl. Guardian war ja nicht, in erster Linie Journalismus Online stattfinden zu lassen, sondern mit dem Einstellen von „Onlinern“ als Journalisten einen anderen, dialogischeren Kommunikationsstil mit den Lesern zu erzeugen.
      Und genau diese grundlegend andere innere Haltung – dort Leser als aktuell Wissende einzubeziehen, und vom Anspruch abzurücken, nur die eigene Recherche und Aufbereitung sei verteilungswürdig – scheint mir gut übertragbar auf neue Lern-Settings, die wir auch noch erfinden müssen. Online oder Offline ist dabei nicht das Kriterium. Das sind nur verschiedene Kommunikations-Kanäle, die ein professioneller Bildungsanbieter je nach Bedarf wahlweise bedient. Übrigens haben beide Kanäle aus meiner Sicht Vor- und Nachteile. Nein, es geht mir mehr um eine andere innere Haltung der bisher Lehrenden, weg vom Lehren, hin zum wählbaren Angebot individueller Entwicklungs-Begleitung. Das heißt mehr Zuhören als Reden, mehr Beaobachten, wie andere erfolgreich vorankommen, die Strukturen unterschiedlicher Entwicklungsewege zum gleichen Ziel erkennen und anderen als Vorschlag zum Auswählen vorlegen können. Neue „Lerner-Services“ könnten das aus meiner Sicht sein, vom wöchentlichen Triggern bis zu Empfehlung, Aufbau oder Pflege von Fach-Communities https://khpape.wordpress.com/2012/07/17/lerner-services-der-mehrwert-kunftiger-lern-events/. Ich habe den Eindruck, über den „Online-Umweg“ lernt man das am leichtesten.
      Ja, auch Deinem Ausblick stimme ich zu. Ich bin sehr verwundert, dass wir in der Gesellschaft nicht schon längst die Debatte darüber führen, wie wir die schöne Situation weiter extrem steigender Produktivität dank der steigenden Automatisierung für alle nützlich machen, also alle an den Erlösen beteiligen, wenn wir dank steigender Roboter-Zahlen immer weniger arbeiten müssen. Wir brauchen ja auch alle wieder als Konsumenten, sonst funktioniert das System ja für niemanden mehr. Vielleicht sind die vhs ja die Gestalter einer solchen bundesweiten Diskussion?

      1. Lieber Karl-Heinz,
        danke für die Lern-Services, die sicher die Idee der selbstbestimmten und mündigen Lerner_in unterstützen. Selbständiges Lernen muss manchmal auch gelernt werden. Sehr spannend finde ich Deinen Hinweis, dass wir als Vhsen eigentlich eine Verpflichtung haben, uns für eine gerechte gesellschaftliche Verteilung angesichts der zunehmenden Automatisierung und der immer ungleicheren Verteilung materieller Güter und gesellschaftlicher Teilhabe einzusetzen.

        1. Die vhs’en haben hier die große und wichtige Aufgabe, möglichst vielen Menschen erstens eine digitale Teilhabe zu ermöglichen (das wird auch weiterhin nur in der Präsenz möglich sein) und dann auch den sicheren und selbstbestimmten Umgang mit Devices, Netzwerken und auch erweiterten Lernwelten nahezubringen – als verlässlicher und kompetenter Partner vor Ort, aber auch gut vernetzt und mit hochwertigen (begleitenden) Online-Angeboten…

  9. Liebe Artgenossen, ich bin gerade auf dem Nachhauseweg von der Bilanzkonferenz Grundbildung des Bmbf in Berlin. Von 250 Vertretern von innovativen Projekten nutzen gerade mal 3 (!) Twitter. Ein Redner zum Thema digitale Grundbildung – war ja auch Thema auf dem vhsbarcamp in Leipzig – hatte einen #digitalegrundbildung eingerichtet, auf Nachfrage gab es dann nur zwei aktive Twitterer. Manchmal ist eine gute Portion Gelassenheit bei allem Hype um digitale Welten angebracht. Vor allem bei der guten alten Tante VHS, mit Einrichtungen wie der in Kl, die bereits 110 Jahre alt sind. Alles bleibt anders, das war in unserer Geschichte schon immer so. Das Neue tun und das Alte nicht lassen! In diesem Sinne entspannte Grüsse
    Michael

    1. Hallo, Michael, nach dem #vhscamp15 haben wir uns ja einen Tag später in Berlin auf der Bilanzkonferenz „Alphabetisierung“ getroffen. Neben uns beiden war meines Wissens eine Kollegin vom BV Alphabetisierung die die 3. Twitter-Nutzerin auf einer 250 TN großen vom BMBF organisierten Veranstaltung ohne Veranstaltungs-Hashtag. Das ist vielleicht nur eine kleine Petitesse, weil es ja nicht in erster Linie um einen Twitter-Hype geht. Aber für mich als Beobachter war das schon sehr interessant, wie da aus Sicht der Kursleiter in der Alphabetisierung über „Digitale Grundbildung“ im Kontext von 7,5 Analphabeten in Deutschland gesprochen wurde. Ich bin fest davon überzeugt, wenn Kursleiter sich nicht selbst in digitalen Welten mit einer gewissen Grundorientierung und Grundkompetenz bewegen, dann wird es sehr schwierig bis schräg, wenn man dann über solche Angebote für andere spricht. Nun ist das Thema Alphabetisierung noch ein sehr eigenes Feld. Aber es geht ja um die Frage, wen man mit den bisherigen Angeboten vielleicht gar nicht (mehr) erreicht.

      Warum erwähne ich das hier? Mir geht es für die VHSn gar nicht darum, Online gegen Präsenz auszuspielen. Da finde ich das Konzept der Erweiterten Lernwelten und den Aspekt der Teilhabe genau richtig. Aber alle, die Bildung anbieten müssen viel mehr als bisher schauen, wo sich Menschen informieren, wo sie ihre Probleme lösen. Und die Welt dreht sich halt sehr schnell. Die Beispiele von Prof. Karsten Wolf @kadewe haben ja deutlich gezeigt, dass die Schreib- und Leseanlässe im privaten Bereich zunehmend abnehmen, seit man bei WhatsApp Sprachnachrichten verfassen kann und über de Siri-Suche zu irgendwelchen lustig bis durchgeknallten Leuten kommt, die nicht nur die Rezepte auf youtube zubereiten, sondern, die einen vorher noch mit ihrer iphone-Cam zum Einkaufen mit in den Supermarkt nehmen.

      Und ob man für die richtige Twitter-Nutzung einen eigenen VHS-Kurs braucht, wie die – ansonsten von mir sehr geschätzte – WDR-Moderatorin Schulte-Loh meint, das bezweifele ich doch sehr. Neugierig sein, Dinge ausprobieren, Fehler machen, aufstehen und weitergehen. Das ist wäre eine wünschenswerte Grundhaltung von Lehrenden, die sich nach Digitalien aufmachen.

  10. Liebe Artgenossen, ich bin gerade auf dem Nachhauseweg von der Bilanzkonferenz Grundbildung des Bmbf in Berlin. Von 250 Vertretern von innovativen Projekten nutzen gerade mal 3 (!) Twitter. Ein Redner zum Thema digitale Grundbildung – war ja auch Thema auf dem vhsbarcamp in Leipzig – hatte einen #digitalegrundbildung eingerichtet, auf Nachfrage gab es dann nur zwei aktive Twitterer. Manchmal ist eine gute Portion Gelassenheit bei allem Hype um digitale Welten angebracht. Vor allem bei der guten alten Tante VHS, mit Einrichtungen wie der in Kl, die bereits 110 Jahre alt sind. Alles bleibt anders, das war in unserer Geschichte schon immer so. Das Neue tun und das Alte nicht lassen! In diesem Sinne entspannte Grüsse
    Michael

    1. Hallo, Michael, nach dem #vhscamp15 haben wir uns ja einen Tag später in Berlin auf der Bilanzkonferenz „Alphabetisierung“ getroffen. Neben uns beiden war meines Wissens eine Kollegin vom BV Alphabetisierung die die 3. Twitter-Nutzerin auf einer 250 TN großen vom BMBF organisierten Veranstaltung ohne Veranstaltungs-Hashtag. Das ist vielleicht nur eine kleine Petitesse, weil es ja nicht in erster Linie um einen Twitter-Hype geht. Aber für mich als Beobachter war das schon sehr interessant, wie da aus Sicht der Kursleiter in der Alphabetisierung über „Digitale Grundbildung“ im Kontext von 7,5 Analphabeten in Deutschland gesprochen wurde. Ich bin fest davon überzeugt, wenn Kursleiter sich nicht selbst in digitalen Welten mit einer gewissen Grundorientierung und Grundkompetenz bewegen, dann wird es sehr schwierig bis schräg, wenn man dann über solche Angebote für andere spricht. Nun ist das Thema Alphabetisierung noch ein sehr eigenes Feld. Aber es geht ja um die Frage, wen man mit den bisherigen Angeboten vielleicht gar nicht (mehr) erreicht.

      Warum erwähne ich das hier? Mir geht es für die VHSn gar nicht darum, Online gegen Präsenz auszuspielen. Da finde ich das Konzept der Erweiterten Lernwelten und den Aspekt der Teilhabe genau richtig. Aber alle, die Bildung anbieten müssen viel mehr als bisher schauen, wo sich Menschen informieren, wo sie ihre Probleme lösen. Und die Welt dreht sich halt sehr schnell. Die Beispiele von Prof. Karsten Wolf @kadewe haben ja deutlich gezeigt, dass die Schreib- und Leseanlässe im privaten Bereich zunehmend abnehmen, seit man bei WhatsApp Sprachnachrichten verfassen kann und über de Siri-Suche zu irgendwelchen lustig bis durchgeknallten Leuten kommt, die nicht nur die Rezepte auf youtube zubereiten, sondern, die einen vorher noch mit ihrer iphone-Cam zum Einkaufen mit in den Supermarkt nehmen.

      Und ob man für die richtige Twitter-Nutzung einen eigenen VHS-Kurs braucht, wie die – ansonsten von mir sehr geschätzte – WDR-Moderatorin Schulte-Loh meint, das bezweifele ich doch sehr. Neugierig sein, Dinge ausprobieren, Fehler machen, aufstehen und weitergehen. Das ist wäre eine wünschenswerte Grundhaltung von Lehrenden, die sich nach Digitalien aufmachen.

  11. Lieber Karl Heinz,
    ich freue mich, dass du den „advocatus diaboli“ spielst. Dabei wissen wir ja, dass du als barcamp Moderator mindestsens mit einem Fuß fest in der Präsenz verankert bist.
    „Kunden wissen selber was sie brauchen“ – damit hast du sicher recht. Aber sie wissen nicht unbedingt, wie sie es am besten lernen. Bei allem Enthusiasmus für Kundenwünsche finde ich es ein wenig schade, dass man Bildungsprofis nicht zutraut, Empfehlungen für Lernwege auszusprechen. Anderen Berufsgruppen würde niemand vorschlagen, sich ausschließlich nach Kundenwünschen zu richten. Mein Zahnarzt wäre ein schlechter Arzt, wenn er ohne jede Nachfrage den Zahn so behandeln würde, wie ich es ihm vorgebe. 😉
    Wie du weißt, bin ich selber viel online unterwegs, mit Begeisterung und lernend in verschiedenen Bereichen. Wenn die Entscheidung für „online“ aber nur um des „online“ willens fällt und völlig unabhängig vom Inhalt ist, dann wird das der Sache nicht gerecht.
    Bildungsprofis sollten auch weiterhin beraten und empfehlen, ob – je nach Inhalt, Setting und Zielgruppe – die geeignete Form „online first“, „blended“ oder komplett „präsent“ ist.

    1. Liebe Alexandra,
      ich habe wirklich nichts gegen Präsenz-Veranstaltungen. Die werden auch künftig noch nachgefragt werden – aus meiner Sicht nur in wesentlich geringerer Zahl. Mit den MOOC, wie am Beispiel des VideoMOOC gezeigt, beginnt derzeit die „Automatisierung der Bildung“. Wenn man mit einem Kurs gleich 1000 oder mehr Tln erreicht, dann leitet das Teilnehmerströme in großen Dimensionen um. Und wir stehen ja erst ganz am Anfang dieser Entwicklung, die vhs noch mitgestalten können – wenn sie mögen.
      Außerdem habe ich wirklich meine Zweifel, ob wir Bildungsprofis beraten können, wie Individuen am besten ihren eigenen Entwicklungsweg gehen. Dazu kennen wir in der Regel viel zu wenig von dieser einen Person. Und wenn Erwachsene dazu einen Rat bräuchten, dann würden sie uns danach fragen, oder? Sobald wir meinen, wir wüßten was für ein Person sinnvoll und richtig ist, stellen wir uns über diese Person, und entmündigen sie ein wenig. Ärzte sind aus meiner Sicht deshalb kein gutes Vorbild für Pädagogen.

      1. Lieber Karl Heinz, du scheinst ganz andere Weiterbildungserfahrungen zu machen als ich. Du schreibst: „Dann würden Sie uns fragen“. Ich kann keine Aussagen über DIE VHS-Kunden oder DIE Erwachsenen machen. Aber die Kunden, mit denen ich zu tun habe – bei der Vhs, der Uni, der telc oder einem Verlag – fragen, zumindest der überwiegende Teil. Eine Beratung kann ja per Definition nur stattfinden, wenn sie gewünscht ist.
        Es ging mir nicht darum, zu sagen, was für andere sinnvoll ist – das können und müssen Erwachsene in der Tat selber entscheiden.
        Es geht um das „Wie“. Und da lasse ich mich selber auch beraten, nicht nur beim Lernen. Wenn du den Arzt ein schlechtes Beispiel findest, dann nehmen wir meinen Fliesenleger, Automechaniker, meine Sachbearbeiterin oder meinen Friseur. Autonomie bedeutet für mich nicht, alles selber zu wissen, sondern auch, entscheiden zu können, wann ich Hilfe von Experten in Anspruch nehme.

        1. Alexandra, da sind wir genau bei dem Punkt, den ich meine: Ein Fliesenleger, Automechaniker, … kann etwas für Dich erledigen. Persönliche Entwicklung (Lernen) kann nicht delegiert – und wie ich meine, nicht einmal angeleitet werden. Und wenn Fremdsteuerung beim Lernen nicht möglich ist bleibt nur noch Selbststeuerung. Für selbstgesteuertes Handeln darf es aber Unterstützungsangebote von Dienstleistern geben, wähl- und auch abwählbar von Lernenden.

  12. Lieber Karl Heinz,
    ich freue mich, dass du den „advocatus diaboli“ spielst. Dabei wissen wir ja, dass du als barcamp Moderator mindestsens mit einem Fuß fest in der Präsenz verankert bist.
    „Kunden wissen selber was sie brauchen“ – damit hast du sicher recht. Aber sie wissen nicht unbedingt, wie sie es am besten lernen. Bei allem Enthusiasmus für Kundenwünsche finde ich es ein wenig schade, dass man Bildungsprofis nicht zutraut, Empfehlungen für Lernwege auszusprechen. Anderen Berufsgruppen würde niemand vorschlagen, sich ausschließlich nach Kundenwünschen zu richten. Mein Zahnarzt wäre ein schlechter Arzt, wenn er ohne jede Nachfrage den Zahn so behandeln würde, wie ich es ihm vorgebe. 😉
    Wie du weißt, bin ich selber viel online unterwegs, mit Begeisterung und lernend in verschiedenen Bereichen. Wenn die Entscheidung für „online“ aber nur um des „online“ willens fällt und völlig unabhängig vom Inhalt ist, dann wird das der Sache nicht gerecht.
    Bildungsprofis sollten auch weiterhin beraten und empfehlen, ob – je nach Inhalt, Setting und Zielgruppe – die geeignete Form „online first“, „blended“ oder komplett „präsent“ ist.

    1. Liebe Alexandra,
      ich habe wirklich nichts gegen Präsenz-Veranstaltungen. Die werden auch künftig noch nachgefragt werden – aus meiner Sicht nur in wesentlich geringerer Zahl. Mit den MOOC, wie am Beispiel des VideoMOOC gezeigt, beginnt derzeit die „Automatisierung der Bildung“. Wenn man mit einem Kurs gleich 1000 oder mehr Tln erreicht, dann leitet das Teilnehmerströme in großen Dimensionen um. Und wir stehen ja erst ganz am Anfang dieser Entwicklung, die vhs noch mitgestalten können – wenn sie mögen.
      Außerdem habe ich wirklich meine Zweifel, ob wir Bildungsprofis beraten können, wie Individuen am besten ihren eigenen Entwicklungsweg gehen. Dazu kennen wir in der Regel viel zu wenig von dieser einen Person. Und wenn Erwachsene dazu einen Rat bräuchten, dann würden sie uns danach fragen, oder? Sobald wir meinen, wir wüßten was für ein Person sinnvoll und richtig ist, stellen wir uns über diese Person, und entmündigen sie ein wenig. Ärzte sind aus meiner Sicht deshalb kein gutes Vorbild für Pädagogen.

      1. Lieber Karl Heinz, du scheinst ganz andere Weiterbildungserfahrungen zu machen als ich. Du schreibst: „Dann würden Sie uns fragen“. Ich kann keine Aussagen über DIE VHS-Kunden oder DIE Erwachsenen machen. Aber die Kunden, mit denen ich zu tun habe – bei der Vhs, der Uni, der telc oder einem Verlag – fragen, zumindest der überwiegende Teil. Eine Beratung kann ja per Definition nur stattfinden, wenn sie gewünscht ist.
        Es ging mir nicht darum, zu sagen, was für andere sinnvoll ist – das können und müssen Erwachsene in der Tat selber entscheiden.
        Es geht um das „Wie“. Und da lasse ich mich selber auch beraten, nicht nur beim Lernen. Wenn du den Arzt ein schlechtes Beispiel findest, dann nehmen wir meinen Fliesenleger, Automechaniker, meine Sachbearbeiterin oder meinen Friseur. Autonomie bedeutet für mich nicht, alles selber zu wissen, sondern auch, entscheiden zu können, wann ich Hilfe von Experten in Anspruch nehme.

        1. Alexandra, da sind wir genau bei dem Punkt, den ich meine: Ein Fliesenleger, Automechaniker, … kann etwas für Dich erledigen. Persönliche Entwicklung (Lernen) kann nicht delegiert – und wie ich meine, nicht einmal angeleitet werden. Und wenn Fremdsteuerung beim Lernen nicht möglich ist bleibt nur noch Selbststeuerung. Für selbstgesteuertes Handeln darf es aber Unterstützungsangebote von Dienstleistern geben, wähl- und auch abwählbar von Lernenden.

  13. Vom barcamp in Leipzig habe auch ich den Eindruck mitgenommen, dass die Mehrzahl der Teilgeber die Zukunft der vhs in Präsenzkursen sieht, die durch digitale Angebote erweitert/ergänzt/optimiert werden – jedoch nicht in reinen Online-Kursen. Bei einigen mag dies aus einem – wie Jochen Schnabel es nennt – Schutzverhalten heraus begründet sein. Darüber hinaus hatte ich allerdings auch den Eindruck, dass das „Festhalten“ an Präsenzkursen durchaus einer wohlüberlegte und begründeten strategischen Positionierung der VHSn folgt. VHSn haben sich wohl bewusst auch in der Vergangenheit nicht in Wettbewerb zu Fernlerninstituten begeben (die es ja auch vor dem Internet schon gab), sondern sich als kommunaler oder regionaler Bildungsanbieter vor Ort positioniert. Ich habe viele Diskussionsbeiträge auf dem barcamp in dieser Richtung interpretiert: VHSn haben jahrzehntelange Erfahrung und Kompetenz im Planen, Organisieren und Durchführen von Präsenzveranstaltungen, haben genau darin den Online-Bildungsanbietern etwas voraus und möchten diesen Kompetenzschwerpunkt (vlt. sogar Alleinstellungsmerkmal) nicht aufgeben – sehr wohl aber erweitern.

    Andererseits ist auch klar: Fernlerninstitute gab es früher schon – aber das Internet verändert alles! Ich kann Karlheinz Pape in seiner Analyse des Kundenverhaltens der Zukunft nur beipflichten. Ich betrachte die Verkaufszahlen an Lehrmaterialien, die unser Verlag an einen einzigen führenden Online-Bildungsanbieter verzeichnet, der reine Online-Kurse ohne Präsenzphasen anbietet (ich nenne jetzt an dieser Stelle keinen Namen, um nicht ungewollt Reklame für einen vhs-Konkurrenten zu machen 😉 – und kann daraus interpolieren, dass allein dieser eine Anbieter 500 VHS-Kurse im Bereich Lohnbuchführung „ersetzt“.

    Für mich steht eigentlich außer Frage, „ob“ VHSn Blended- oder auch reine Online-Kurse anbieten werden – denn sie tun es ja bereits heute und es werden mehr werden. Spannend finde ich die Frage, welche Wirkung reine Online-Kurse von VHSn durch die damit einhergehende Aufhebung des „Quasi-Gebietsschutzes“ der einzelnen VHS (wie sie durch Präsenzangebote bisher gegeben war) auf die VHS-Landschaft haben wird. Denn es wird am Ende nicht 500 VHS-Online-Kurse zum Thema X parallel geben. Es werden sich 5 – 7 erfolgreiche Angebote durchsetzen, die dann bundesweit Teilnehmer anziehen. Solange es sich um kostenfreie MOOCs handelt, ist alles gut. Sobald es aber kostenpflichtige Angebote sind (und die gibt es aktuell ja bereits) steht die Frage im Raum, ob zukünftig wenige große/fortschrittliche/schnelle/innovative VHSn massive Teilnehmerzahlen (und damit Umsätze) in Online-Kurse ziehen – selbstverständlich aus dem gesamten Bundesgebiet – und dadurch eine Art „Kanibalismus“ – mindestens aber eine neue Art von Wettbewerb unter VHSn eintreten wird und wie dies mit dem kommunalen Bildungsauftrag zu vereinbaren sein wird.

    Es bleibt spannend …

    1. Die Antwort auf die sicherlich realistische Kannibalisierungsproblematik kann und sollte aus meiner Sicht Kooperation sein. Wenn wir Volkshochschulen gemeinsam eine Plattform mit Content (Online-Kurse) umsetzen würden, bräuchte sich niemand Sorgen zu machen. Dann könnten beispielsweise VHSen ohne derartige Leuchtturm-Angebote Teilnehmer gegen eine Provision vermitteln, indem sie die Veranstaltungen in ihr eigenes Internetportal aufnehmen.

  14. Vom barcamp in Leipzig habe auch ich den Eindruck mitgenommen, dass die Mehrzahl der Teilgeber die Zukunft der vhs in Präsenzkursen sieht, die durch digitale Angebote erweitert/ergänzt/optimiert werden – jedoch nicht in reinen Online-Kursen. Bei einigen mag dies aus einem – wie Jochen Schnabel es nennt – Schutzverhalten heraus begründet sein. Darüber hinaus hatte ich allerdings auch den Eindruck, dass das „Festhalten“ an Präsenzkursen durchaus einer wohlüberlegte und begründeten strategischen Positionierung der VHSn folgt. VHSn haben sich wohl bewusst auch in der Vergangenheit nicht in Wettbewerb zu Fernlerninstituten begeben (die es ja auch vor dem Internet schon gab), sondern sich als kommunaler oder regionaler Bildungsanbieter vor Ort positioniert. Ich habe viele Diskussionsbeiträge auf dem barcamp in dieser Richtung interpretiert: VHSn haben jahrzehntelange Erfahrung und Kompetenz im Planen, Organisieren und Durchführen von Präsenzveranstaltungen, haben genau darin den Online-Bildungsanbietern etwas voraus und möchten diesen Kompetenzschwerpunkt (vlt. sogar Alleinstellungsmerkmal) nicht aufgeben – sehr wohl aber erweitern.

    Andererseits ist auch klar: Fernlerninstitute gab es früher schon – aber das Internet verändert alles! Ich kann Karlheinz Pape in seiner Analyse des Kundenverhaltens der Zukunft nur beipflichten. Ich betrachte die Verkaufszahlen an Lehrmaterialien, die unser Verlag an einen einzigen führenden Online-Bildungsanbieter verzeichnet, der reine Online-Kurse ohne Präsenzphasen anbietet (ich nenne jetzt an dieser Stelle keinen Namen, um nicht ungewollt Reklame für einen vhs-Konkurrenten zu machen 😉 – und kann daraus interpolieren, dass allein dieser eine Anbieter 500 VHS-Kurse im Bereich Lohnbuchführung „ersetzt“.

    Für mich steht eigentlich außer Frage, „ob“ VHSn Blended- oder auch reine Online-Kurse anbieten werden – denn sie tun es ja bereits heute und es werden mehr werden. Spannend finde ich die Frage, welche Wirkung reine Online-Kurse von VHSn durch die damit einhergehende Aufhebung des „Quasi-Gebietsschutzes“ der einzelnen VHS (wie sie durch Präsenzangebote bisher gegeben war) auf die VHS-Landschaft haben wird. Denn es wird am Ende nicht 500 VHS-Online-Kurse zum Thema X parallel geben. Es werden sich 5 – 7 erfolgreiche Angebote durchsetzen, die dann bundesweit Teilnehmer anziehen. Solange es sich um kostenfreie MOOCs handelt, ist alles gut. Sobald es aber kostenpflichtige Angebote sind (und die gibt es aktuell ja bereits) steht die Frage im Raum, ob zukünftig wenige große/fortschrittliche/schnelle/innovative VHSn massive Teilnehmerzahlen (und damit Umsätze) in Online-Kurse ziehen – selbstverständlich aus dem gesamten Bundesgebiet – und dadurch eine Art „Kanibalismus“ – mindestens aber eine neue Art von Wettbewerb unter VHSn eintreten wird und wie dies mit dem kommunalen Bildungsauftrag zu vereinbaren sein wird.

    Es bleibt spannend …

    1. Die Antwort auf die sicherlich realistische Kannibalisierungsproblematik kann und sollte aus meiner Sicht Kooperation sein. Wenn wir Volkshochschulen gemeinsam eine Plattform mit Content (Online-Kurse) umsetzen würden, bräuchte sich niemand Sorgen zu machen. Dann könnten beispielsweise VHSen ohne derartige Leuchtturm-Angebote Teilnehmer gegen eine Provision vermitteln, indem sie die Veranstaltungen in ihr eigenes Internetportal aufnehmen.

  15. Lieber Herr Pape,
    ich finde Ihren Einwand sehr treffend, besonders den Aspekt der Kundenorientierung. Hier liegt das Problem sicher darin, dass wir als Volkshochschulen ein Stück gegen den Strom schwimmen und auch mal Themen und Felder aufgreifen, die gerade nicht gefragt sind, einfach weil sie wichtig sind. Daher sehe ich den Aspekt der Präsenzzeiten vielmehr als Ausgleich zur Digitalisierung. Also die Möglichkeit, sich wieder analog zu treffen. An dem Spagat zwischen Angebot/Angebotsform und Nachfrage muss daher noch gearbeitet werden, um dem Kunden gerecht zu werden, aber auch der Vision, die Volkshochschulen vertreten.

    1. Ja, das kann auch eine vhs-Strategie sein, einen Gegenpol zum Mainstream zu schaffen, und auch Themen zu promoten, die gesellschaftlich wichtig sind. Das erfordert aber viel inhaltliche Öffentlichkeitsarbeit, dafür muss der Bedarf ja immer erst geweckt werden. Auch ein interessanter Gedanke.

      1. Lieber Karlheinz!
        Danke für Deinen nachdenklichen Rückblick (#ichwäresogerndabeigewesen)!
        Ich bin auch der festen Ansicht, dass sich etwas ändern muss – reines Präsenzlernen wird nach und nach „aussterben“ – die vhs’en müssen sich darauf einstellen.
        Blended Learning ist für mich aber hier wichtiger als reines Online-Lernen – die vhs’en sind in der Fläche präsent und können und sollen diesen „Trumpf“ ausreizen!
        Viele unserer gegenwärtigen Kunden schätzen das Präsenzlernen (wohl auch weil sie nix anderes kennen?!) – andere Generationen kennen und schätzen andere Lernformen – die müssen vhs wohl erst schätzen (leider oft wohl aber auch erstmal kennen-)lernen.
        Vielleicht müssen/dürfen/sollen wir mit den „Erweiterten Lernwelten“ Neues erfinden, experimentieren – auf uns aufmerksam machen!
        Der „Treffpunkt Volkshochschule“ (so stand es früher auf unseren Programmheften und auf Aufklebern) passt doch auch zum MOOC – siehe MOOCbar’s und vhsStrickMooc…
        Ich bin gut mit vhs-Kollegen vernetzt und regelmäßig asynchron in Kontakt – aber wie schnell gibt es hier Missverständnisse/Misstöne (siehe auch das „Ehrenwert“ hier – das mich übrigens auch „negativ“ angesprochen hat!), die f2f schneller erkannt oder ausgeräumt sind. Lernenden geht es vermutlich ebenso?!

        Ich hoffe sehr, Karlheinz, dass Du uns beim Aufbruch in die „Erweiterten Lernwelten“ weiter kritisch und konstruktiv begleitest und uns an Deiner wertvolle Außensicht weiter teilhaben lässt!
        lG aus dem sonnigen Niederbayern, Uli

        1. Danke Uli für Deinen netten Kommentar!
          Dieser Blogpost hat ja erstaunliche Aufmerksamkeit gewonnen, seit gestern abend schon 160 Aufrufe und hier etliche Kommentare. Das heißt ja, die Auseinandersetzung mit notwendigen Veränderungen ist nicht nur mehr eine Sache von Einzelnen, die scheint zu einer Bewegung zu werden. Und das macht ja Mut!
          Viele Grüße Karlheinz

  16. Lieber Herr Pape,
    ich finde Ihren Einwand sehr treffend, besonders den Aspekt der Kundenorientierung. Hier liegt das Problem sicher darin, dass wir als Volkshochschulen ein Stück gegen den Strom schwimmen und auch mal Themen und Felder aufgreifen, die gerade nicht gefragt sind, einfach weil sie wichtig sind. Daher sehe ich den Aspekt der Präsenzzeiten vielmehr als Ausgleich zur Digitalisierung. Also die Möglichkeit, sich wieder analog zu treffen. An dem Spagat zwischen Angebot/Angebotsform und Nachfrage muss daher noch gearbeitet werden, um dem Kunden gerecht zu werden, aber auch der Vision, die Volkshochschulen vertreten.

    1. Ja, das kann auch eine vhs-Strategie sein, einen Gegenpol zum Mainstream zu schaffen, und auch Themen zu promoten, die gesellschaftlich wichtig sind. Das erfordert aber viel inhaltliche Öffentlichkeitsarbeit, dafür muss der Bedarf ja immer erst geweckt werden. Auch ein interessanter Gedanke.

      1. Lieber Karlheinz!
        Danke für Deinen nachdenklichen Rückblick (#ichwäresogerndabeigewesen)!
        Ich bin auch der festen Ansicht, dass sich etwas ändern muss – reines Präsenzlernen wird nach und nach „aussterben“ – die vhs’en müssen sich darauf einstellen.
        Blended Learning ist für mich aber hier wichtiger als reines Online-Lernen – die vhs’en sind in der Fläche präsent und können und sollen diesen „Trumpf“ ausreizen!
        Viele unserer gegenwärtigen Kunden schätzen das Präsenzlernen (wohl auch weil sie nix anderes kennen?!) – andere Generationen kennen und schätzen andere Lernformen – die müssen vhs wohl erst schätzen (leider oft wohl aber auch erstmal kennen-)lernen.
        Vielleicht müssen/dürfen/sollen wir mit den „Erweiterten Lernwelten“ Neues erfinden, experimentieren – auf uns aufmerksam machen!
        Der „Treffpunkt Volkshochschule“ (so stand es früher auf unseren Programmheften und auf Aufklebern) passt doch auch zum MOOC – siehe MOOCbar’s und vhsStrickMooc…
        Ich bin gut mit vhs-Kollegen vernetzt und regelmäßig asynchron in Kontakt – aber wie schnell gibt es hier Missverständnisse/Misstöne (siehe auch das „Ehrenwert“ hier – das mich übrigens auch „negativ“ angesprochen hat!), die f2f schneller erkannt oder ausgeräumt sind. Lernenden geht es vermutlich ebenso?!

        Ich hoffe sehr, Karlheinz, dass Du uns beim Aufbruch in die „Erweiterten Lernwelten“ weiter kritisch und konstruktiv begleitest und uns an Deiner wertvolle Außensicht weiter teilhaben lässt!
        lG aus dem sonnigen Niederbayern, Uli

        1. Danke Uli für Deinen netten Kommentar!
          Dieser Blogpost hat ja erstaunliche Aufmerksamkeit gewonnen, seit gestern abend schon 160 Aufrufe und hier etliche Kommentare. Das heißt ja, die Auseinandersetzung mit notwendigen Veränderungen ist nicht nur mehr eine Sache von Einzelnen, die scheint zu einer Bewegung zu werden. Und das macht ja Mut!
          Viele Grüße Karlheinz

  17. Erweiterte Lernwelten sind mehr als Präsenzangebote. Die Erweiterung liegt zwar einerseits in der Kombination, welche zu Blenderangeboten führt, aber reine Onlinekurse gehören sicherlich auch dazu. Als nachfrageorientierte Bildungseinrichtung, welches die Volkshochschule ist, entscheiden letztendlich unsere Kunden über das für Sie geeignete Bildungssetting. Und mit Kunden meine ich nicht nur die 6 Mio., die wir jetzt schon haben, sondern auch alle anderen Millionen, die wir noch nicht zu unseren Kunden zählen. Angebote nur auf die bestehende Kundengruppe zu fokussieren wäre bildungspolitisch und wirtschaftlich unklug.
    Wir sollten erst einmal alle Formate zur Reife bringen, damit die Menschen bei der VHS auch hohe Qualität bekommen. Eines wissen wir heute schon: wie es in 5 Jahren sein wird wissen wir nicht!

  18. Erweiterte Lernwelten sind mehr als Präsenzangebote. Die Erweiterung liegt zwar einerseits in der Kombination, welche zu Blenderangeboten führt, aber reine Onlinekurse gehören sicherlich auch dazu. Als nachfrageorientierte Bildungseinrichtung, welches die Volkshochschule ist, entscheiden letztendlich unsere Kunden über das für Sie geeignete Bildungssetting. Und mit Kunden meine ich nicht nur die 6 Mio., die wir jetzt schon haben, sondern auch alle anderen Millionen, die wir noch nicht zu unseren Kunden zählen. Angebote nur auf die bestehende Kundengruppe zu fokussieren wäre bildungspolitisch und wirtschaftlich unklug.
    Wir sollten erst einmal alle Formate zur Reife bringen, damit die Menschen bei der VHS auch hohe Qualität bekommen. Eines wissen wir heute schon: wie es in 5 Jahren sein wird wissen wir nicht!

  19. Obacht, „ehrenwert“ klingt recht schnell ein wenig abwertend. Wir machen uns zu unserem Veränderungsprozess und zu „Online First“ halt gerne unsere eigenen Gedanken. Dazu gehört, dass wir Online-Lernbegegnungen manchmal gerne durch so Barcamps in schönen Gemäuern wie in der Leipziger Löhrstrasse anreichern und uns afk moderiert durch khpape unterhalten. Das wollen nach Meinung einiger von und auch unsere Kunden und fragen danach bei ihrem Dienstleister vhs.

  20. Obacht, „ehrenwert“ klingt recht schnell ein wenig abwertend. Wir machen uns zu unserem Veränderungsprozess und zu „Online First“ halt gerne unsere eigenen Gedanken. Dazu gehört, dass wir Online-Lernbegegnungen manchmal gerne durch so Barcamps in schönen Gemäuern wie in der Leipziger Löhrstrasse anreichern und uns afk moderiert durch khpape unterhalten. Das wollen nach Meinung einiger von und auch unsere Kunden und fragen danach bei ihrem Dienstleister vhs.

  21. Obacht, lieber Karlheinz Pape. „Ehrenwert“ klingt nicht sehr wertschätzend. Es gibt, das erfahren wir in unserem Veränderungsprozess, verschiedene Einstiegsszenarien für verschiedene Volkshochschulen. Warum treffen sich denn auch ausgemachte Onliner hin und wieder so gerne afk? Kennen wir, kennen Sie denn so genau die Interessen der vhs-Kunden? Unsere Köpfe Haben halt gerne ihre eigene Meinung und sehen „Online first“ halt nicht alle exakt gleich. Auch ist nicht jeder Präsenzkurs retro. Lassen Sie uns die Lernwelten kreativ erweitern, wofür es mehr als einen Pfad gibt. Nachdenklich nach dem Leipziger #vhscamp15 und der Lektüre diverser Beiträge.

    1. Mein „ehrenwert“ ist wirklich positiv gemeint. Und meine große Hochachtung für all die etwas bewegen wollenden Teilgebenden des zweiten vhsbarcamps und für die Initiatoren der Erweiterten Lernwelten kann ich auch hier nur dick unterstreichen.
      Bei mir kam in der Gesamtwirkung aller erlebten Sessions eine starke Orientierung an der Optimierung bestehender Lehr-Erfahrungen mit Präsenz-Kursen an. Aus meiner Sicht wird das nicht ausreichen, um im Wettbewerb mit immer neuen Lern-Formaten bestehen zu können.
      Der IchMOOC ist ja schon ein mutmachendes Beispiel für ganz andere vhs-Lernformate. Dort ist „Präsenz“ mit den MOOCBars die Ergänzung, nicht der Kern.

  22. Obacht, lieber Karlheinz Pape. „Ehrenwert“ klingt nicht sehr wertschätzend. Es gibt, das erfahren wir in unserem Veränderungsprozess, verschiedene Einstiegsszenarien für verschiedene Volkshochschulen. Warum treffen sich denn auch ausgemachte Onliner hin und wieder so gerne afk? Kennen wir, kennen Sie denn so genau die Interessen der vhs-Kunden? Unsere Köpfe Haben halt gerne ihre eigene Meinung und sehen „Online first“ halt nicht alle exakt gleich. Auch ist nicht jeder Präsenzkurs retro. Lassen Sie uns die Lernwelten kreativ erweitern, wofür es mehr als einen Pfad gibt. Nachdenklich nach dem Leipziger #vhscamp15 und der Lektüre diverser Beiträge.

    1. Mein „ehrenwert“ ist wirklich positiv gemeint. Und meine große Hochachtung für all die etwas bewegen wollenden Teilgebenden des zweiten vhsbarcamps und für die Initiatoren der Erweiterten Lernwelten kann ich auch hier nur dick unterstreichen.
      Bei mir kam in der Gesamtwirkung aller erlebten Sessions eine starke Orientierung an der Optimierung bestehender Lehr-Erfahrungen mit Präsenz-Kursen an. Aus meiner Sicht wird das nicht ausreichen, um im Wettbewerb mit immer neuen Lern-Formaten bestehen zu können.
      Der IchMOOC ist ja schon ein mutmachendes Beispiel für ganz andere vhs-Lernformate. Dort ist „Präsenz“ mit den MOOCBars die Ergänzung, nicht der Kern.

  23. Hat dies auf blog.df-edv rebloggt und kommentierte:
    Karlheinz Pape, Moderator auf den vhsbarcamps plädiert für einen echten Wandel zu „Erweiterten Lernwelten“. Zitat: „Da passt das alte gutgemeinte, den richtigen Lernweg kennende Pädagogen-Verhalten nicht mehr.“

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