Kernkompetenz von Trainings-Dienstleistern

Ich habe wieder mal das Protokoll einer meiner Communities of Training Practice geschrieben. Bei diesem Treffen wollten wir uns einen Überblick verschaffen, welche Leistungen die einzelnen Trainingsorganisationen extern einkaufen, und was sie selber machen. 6 Unternehmen lieferten Antworten zu folgenden Leistungs-Kategorien:
– Trainings-Entwicklung
– Trainings-Vermarktung
– Trainings-Durchführung
– Trainings-Administration
– Trainer-Ausbildung.

Interessanterweise geben alle 6 an, die Trainingsadministration zu 100% selbst zu erledigen.
Die Trainingsdurchführung dagegen wird mit 57 bis 93% als Eigenleistung angegeben.

Auf den ersten Blick könnte man daraus schließen, dass die Trainings-Administration – also das Sammeln von Anmeldungen bis zur Abrechnung – dann wohl zur Kernkompetenz der Trainings-Organisationen gehört, weil man das offenbar auf jeden Fall selber machen will. Im Umkehrschluss würde das bei der Trainings-Durchführung bedeuten, dass dies wohl nicht Kernkompetenz ist, denn hier wird z.T. ganz erheblich auf Externe verlagert.

Was ist nun eigentlich die Kernkompetenz von Trainings-Dienstleistern? Wie das Beispiel zeigt, ist die Frage gar nicht trivial. „Kernkompetenz bezeichnet eine Fähigkeit bzw. Tätigkeit, die ein Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz besser ausführen kann und dadurch einen Wettbewerbsvorteil erlangt hat“ so die Wikipedia-Definition.

Welche Tätigkeit führt also eine Trainingsorganisation besser aus, damit das zu einem Kunden- und Wettbewerbsvorteil wird? Das ist ganz sicher nicht die Trainings-Administration. Ist es das Training selbst, das weitgehend vom Trainer geprägt wird? Ist es die Vorbereitung, die Entwicklung des Trainingsproduktes? Oder ist es die Qualitätssicherung, die bei der Zusammenstellung der Inhalte beginnt, die Auswahl der Referenten einschließt bei Konsequenzen aus Feedback-Auswertungen endet?

Eine Antwort fällt mir schwer – und ich vermute meinen Kollegen auch. Eigentlich sollten wir die Frage nach unserer Kernkompetenz aber ohne Zögern beantworten können. Bin gespannt auf Reaktionen der Kollegen aus den anderen Communities, oder aus dem Leserkreis hier.

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