Junge Journalisten zeigen wie man Lern-Content digital aufbereitet

Ein Blogbeitrag der Netzpiloten hat mich heute auf den Next Media Report von Next Media : Hamburg aufmerksam gemacht. Darin werden Journalisten in verschiedenen Städten nach ihrem Umgang mit digitalen Medien befragt. Das kurze Interview (3:43) mit Bernhard Riedmann von der IPad Redaktion des Spiegel hat mich intensiv angesprochen.

“Das Tablet hat eine ganz entscheidende Eigenschaft: Man kann damit eingreifen” sagt Bernhard Riedmann gleich zu Beginn. Damit wird Interaktion möglich. Das bedeutet Abkehr vom passiven Aufnehmen dessen, was serviert wird. Und seine Absicht ist, Journalismus so zu gestalten, dass Interaktion möglich wird, „ein Filmchen abzuspielen ist zu wenig“. Und wie er das meint, demonstriert er dann auch kurz in einem interaktiven Video aus einem Pekinger Gründercafe. Zuschauer können (vorformulierte) Fragen an die Cafe-Besucher stellen, die dann antworten.

Sicher noch ein erster Versuch. Aber die Absicht von Bernhard Riedmann ist hoch interessant: Er will

  • die Leser (irgendwie passt der Begriff am interaktiven IPad nicht mehr richtig) dorthin bringen wo die Geschichte passiert
  • die Geschichte selber fühlbar und erfahrbar machen
  • das Eintauchen in die Geschichte durch Interaktivität erreichen

Wenn „Stoffe plastischer werden, das Erleben intensiver wird, wird damit auch die Teilnahme des Lesers intensiver. Dadurch wird sie unvergesslich.

Ist das nicht genau die Beschreibung, die gut aufbereiteten Lern-Content ausmacht? Wenn Stoff unvergesslich geworden ist, ist er gelernt! Die 2 Haupt-Botschaften, die Bernhard Riedmann uns Learning Professionals für digitalisierten Content gibt, scheinen mir eindeutig:

  • Interaktivität nutzen, um in die „Geschichte“ hineingezogen zu werden
    (Dazu gehört auch die interessant dargestellte Geschichte)
  • Intensives Erleben, Empfinden auslösen, „Fühlen“ ermöglichen

Das klingt nach Aufwand. Stimmt. Das klingt aber auch nach mehr Effektivität als bei vielen Präsenz-Darstellungen. Und dieser Aufwand fällt nur einmal an.

3 Gedanken zu „Junge Journalisten zeigen wie man Lern-Content digital aufbereitet“

  1. Lieber Karlheinz,
    >>Wenn Stoff unvergesslich geworden ist, ist er gelernt!
    schon richtig, mit der Anmerkungen, dass Erinnern („nicht vergessen“) nur ein grundlegendes Lernziel ist. Darauf bauen weitere, komplexere Ziele auf, bis hin zum Problemlösen. Aber klar: vielfach wäre man schon froh, wenn nach Lehrveranstaltungen dieses Ziel mehrheitlich erreicht worden wäre.

    1. Lieber Karsten,
      ja, da stimme ich Dir zu. So ein Lernen ist nur eine untere Stufe unserer vielfältigen Lern-Fähigkeiten. Aber fast alle Bildungsinstitutionen wollen nur das messen. Und wenn man dieses Wissen dann wenigstens auf einfache Weise und persönlich angeregt aufnehmen kann, dann wär den Lernern ja schon viel geholfen.
      Danke für Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert