Noch so eine interessante Session beim CommunityCamp 2011: Oliver Ueberholz, Mixxt-Gründer, hat aus den Erfahrungen mit der Mixxt-Einführung bei verschiedenen Unternehmen eine Anleitung für den perfekten Launch zusammengestellt. Mixxt ist eine sehr umfassende Community-Plattform, wie sie z.B. auch bei BarCamps oft verwendet wird (Beispiel hier).
Wenn man solch eine Community-Plattform innerhalb einer Organisation etablieren will, kommt es auf die rasche Akzeptanz möglichst vieler in der Organisation an. Das kennt man auch von anderen neuen IT-Tools. Oliver Ueberholz hat nun einen kompakten Leitfaden mit 3 Phasen dafür vorgestellt:
Vorphase:
- Kernteam bilden mit Beteiligung aller betroffenen Zielgruppen:
möglichst ausgewogen: Junge und Ältere, Männer und Frauen,
Hierarchen und Mitarbeiter, Vertrieb und Service, … - Dem Kernteam eine klare Prozessbeschreibung für deren Aufgabe mitgeben
- Klare Zielsetzung mit jedem im Kernteam einzeln abklären
- Den zeitlichen Einsatz, Zeitpunkt und Dauer mit jedem einzelnen klar verabreden
- Das Kernteam zu ersten vorbildlichen Nutzern machen: Das Vorbild im weiteren Prozess
- Früher Vorab-Launch nur mit dem Kernteam (Die dürfen vorher schon Erfahrung sammeln)
- Starter-Paket für die ersten Schritte erstellen: Begrüßung / Regeln / konkrete erste Anweisungen
Einfache klare und kleine Schritte für den Anfang eines jeden Betroffenen
Pre-Launch Phase:
- Der erste Eindruck für neue User muss gut sein. Vorbilder werden gebraucht. Leute kommen sonst nicht wieder. (Vorbilder sind die Kernteam-Mitglieder, die z.B. ihre Profile vollständig ausgefüllt haben.)
- Das Kernteam soll zunächst weitere „Early Adopter“ mit reinziehen. Damit wird auch gleich so etwas wie eine Vor-Test-Phase möglich.
Launch Phase (Nicht Launch-Zeitpunkt, sondern Launch-Zeitraum)
- Konkret angekündigte Termine schrauben die Erwartungen hoch. Wenn dann etwas nicht pünktlich klappt, ist das Projekt schon mal negativ aufgefallen
- Besser „Wir starten in den ersten Februarwochen“, wenn man dann am 1. Februar startet ist das eher eine positive Überraschung
- Am Anfang: Verstärktes Community-Management, um die ersten User schnell zu unterstützen, später ist dann weniger nötig
- Die ersten 100 User persönlich begrüßen (persönliche Mail, oder ggf. auch per Telefon)
- Die ersten Kritiker sofort direkt ansprechen, könnten später sogar beste Unterstützer werden
- Engagement und Aktivität direkt und offen anerkennen
- Gegenwerte schaffen für die investierte Zeit (Anerkennung, Wertschätzung)
(Wenn die Leute schon Zeit reinstecken, dann gibt man Ihnen am besten Zeit für sie zurück) - Niemals zu große Ziele setzen. Nur messbare und erreichbare für die erste Zeit.
Kann man dann auch immer wieder als Erfolg kommunizieren. - Erfolge offen kommunizieren und auch feiern
- Niemals mit zu viel Funktionen starten, lieber über die ersten Monate langsam weitere Funktionen dazu schalten. Dabei kann man auch auf erste Erfahrungen und Änderungswünsche der User eingehen.
- Ruhig Weiterentwicklung demonstrieren, Feedback berücksichtigen, für alle sichtbar nachbessern
Hier der Link zu den Ausführungen von Oliver Ueberholz.
Weitere Sessionberichte von CCB11: The big Radioeins Community Fail und Gesundheit von Communities