CommunityCamp 2013 in Berlin – #CCB13

Zum 6. Mal trafen sich gefühlt mehr Community-Managerinnen als Community-Manager auf dem CommunityCamp. Wieder beim Raum-Sponsor cimdata, mitten im hippen Szene-Viertel Berlin Charlottenburg. Das ehrwürdige, streng geometrisch mit weißen und grünen Außenkacheln geschmückte Fabrikgebäude im dritten Hinterhof wirkt als krasser Gegensatz zu den „teilgebenden“ bunt zusammengesetzten 250 Menschen, die sich am Samstagmorgen im offenen Bereich rund ums Treppenhaus dicht drängen. „Jeder stellt sich mit Namen und nur 3 Tags vor“ und „Das Mikrofon gebe ich dazu nicht aus der Hand“ war die strenge Ansage nach der Begrüßung. Tatsächlich ging das schnell, jeder hatte schon mal seinen Vornamen vor allen gesagt. Die Veranstalter setzen das ganz bewusst ein, zum schnellen Erreichen des notwendigen Community-Klimas für die zwei BarCamp-Tage.

Pausenloser Austausch

Jetzt erst entsteht die Tages-Agenda. Für maximal mögliche 35 Sessions am ersten Tag, jeweils in 5 Räumen parallel, in 7 Zeit-Einheiten nacheinander hatten die Veranstalter vorgesorgt. Die Teilgeber füllten dann innerhalb einer halben Stunde 32 davon mit konkreten Themen. Wer nicht gerade selbst eine Session zu gestalten hatte, musste sich also fast immer zwischen 5 parallel angebotenen Themen entscheiden, was Einigen auch sichtlich schwer fiel. Sogar die Mittagspause wurde mit Sessions gefüllt. Irgendwie hat es jeder geschafft, zwischendurch für seine physische Stärkung zu sorgen. Der beeindruckende Sessionplan für Samstag, dem ersten CCB13-Tag:

Bild: KhPape CC BY

Bild: KhPape CC BY

Diese Themen füllten die Agenda:

  • Community-Toolbox: Kreativität für Community-Manager
  • Politisches Campaigning 2013 – Rückblick
  • Social Media Kompetenzen
  • Social Media Travel
  • Quo vadis Facebook?
  • Blogger Relations: Do’s and Dont’s
  • Youtube Livestreaming Insides
  • Social Media Monitoring für Community Manager
  • 10 Schritte für ein gelungenes FaceBook-Gewinnspiel
  • Selbständigkeit und Gründungszuschuss – mein Odysee ins neue Leben
  • CeBIT 2014 – Web und Mobile
  • Redaktionskonferenz für CM
  • Connect – Let’s change the way we organize communication
  • Aktiv vs. Reaktiv: Moderation von Nutzerkommentaren
  • Marketing Potentiale am POS?
  • Social Media Strategie
  • Glaubst Du noch oder misst Du schon?
  • CCB-Online-Umfrage: Erste Ergebnisse
  • Forengesundheit – Indikatoren und ihre Relevanz
  • Social Media Manager Toolbox
  • Social Media Moderation im Unternehmen
  • Enterprise 2.0 Community Manager intern
  • Der wahre Stellenwert des CM – und wie vermittelt man den
  • Community Toolbox: Storytelling als Methode
  • Community Manager Selbsthilfegruppe
  • Social Media Newsroom
  • Praxisbericht zum Aufbau einer politischen „Retortengruppe“
  • Twitter im Katastropheneinsatz
  • Schluss mit der Filterbubble – Bodenkontakt für Social Media Manager
  • Social Intranet: Best Practices, Erfahrungen und Tipps
  • Corporate Social Responsibility – CSR
  • Lego mit Bricktopia – Communities, Crowdsourcing, Geschichte zum Anfassen

Hochachtung vor so viel bereitwillig zur Verfügung gestellter Expertise aus ganz verschiedenen Branchen und Einsatzfeldern der anwesenden Community-Manager! Leider kann jeder ja nur maximal 7 Sessions besuchen, dann ist der Tag zu Ende. Sieben Sessions am Tag ist auch die höchste Session-Ausbeute, die ich je bei einem BarCamp erlebt habe.

Bild: KhPape CC BY

Bild: KhPape CC BY

Deutlich weniger Teilnehmer hatten sich den Sonntag fürs CCB13 reserviert. Das ist eine übliche Erfahrung bei BarCamps, die aber der Qualität nicht schadet. Einige sprechen sogar vom Qualitäts-Sonntag. 25 maximal mögliche Sessions waren an diesem Sonntag vorgesehen, um nicht ganz so spät fertig zu werden:

  • Weapons of Choice
  • Organisieren der lokalen Internet-Szene
  • Der BVCM
  • Arbeitsvorgänge automatisieren mit IFTTT
  • Vorstellung eines Social Moderation Tools
  • Politisches Campaigning und Social Media
  • Was lässt sich von Porno-Portalen zum Community-Building lernen
  • Patienten-Netzwerke
  • Foto-Editing für Community Manager
  • CRM Camp, Idee, Termin, Austausch
  • Bewerbung 2.0 – Erfahrungsaustausch
  • FoodCamp – Anekdoten eines FoodCampers
  • Wie kostenlos ist Facebook? Auswertung einer Umfrage
  • Blogger Relations II – Wer will was?
  • Einfluss als digitales Kapital
  • Was Ihr schon immer über Change Management wissen wolltet
  • Lego im Marketing, in der Kommunikation, und im Einsatz auf Community-Events
  • Monitoring mit netvibes.com
  • Social Media Manager Toolbox Part II
  • Best of Support
  • Community Manager vs. Leader
  • Enterprise 2.0 und informelles Lernen
  • Aufbau von Entwickler-Communities
  • Social Media Mananger, das unbekannte Wesen
  • Community Management außerhalb von Facebook
  • Social Media Rant
  • „Haken einschlagen“ für Social Media in Unternehmen
  • Wünsche und Vorsätze für 2014
Bild: KhPape CC BY

Bild: KhPape CC BY

Selbstorganisation, als durchgängiges Prinzip von Communities und BarCamps

Statt der 25 maximal möglichen, sind 28 Sessions entstanden, drei als Couch-Sessions außerhalb der vorgesehenen Session-Räume. Und ganz sicher auch etliche Klein-Sessions, zu denen sich Teilnehmer außerhalb der offiziellen Agenda verabredet haben. Community Manager sind den Umgang mit sich selbstorganisierenden Gruppen gewohnt, und können sich daher gut einbringen in solchen Szenarien. Ein Teilgeber äußerte in einer Session „Selbst wenn Facebook geht – das Prinzip der gleichen Augenhöhe bleibt“. Das bringt die andere Art des Miteinander-Umgehens in Communities gut auf den Punkt. Community-Manager haben praktisch keine hierarchischen Befugnisse, nur bei Regelverstößen dürfen sie gut überlegt sanktionieren. Sonst sind sie Gleiche unter Gleichen, die ausschließlich mit positiver Verstärkung auf Aktivität und Wachstum der Community einwirken können.

Bei der Gestaltung von BarCamp-Sessions gibt es zwei Extreme: Den Vortrag, oder die Anregung der Teilgeber zum Austausch von Ideen und Erfahrungen. Letzteres ist Community-Management in 45 Minuten. Obwohl fast alle hier Community-Manager sind, ist diese Variante beim CCB13 selten. Zwischen 60 und 95% Referenten-Aktivität habe ich bei 10 Sessions an beiden Tagen erlebt. 2 Sessions waren anders, beide stark von Christine Dingler, https://twitter.com/punktefrau gestaltet: Max 10% Frontaktivität, dafür intensiver Austausch der Teilgeber in der Session. Lern-Community-Management professionell umgesetzt, in nur 45 Minuten. Im Session-Publikum wurden verschiedene Perspektiven und enorm viel Expertise aufs jeweilige Thema sichtbar. Wir Corporate Learning Professionals können hier viel lernen. Beruhigend ist, dass die meisten Community Management Profis bei der Session-Gestaltung auch nur mit Wasser kochen. Das tun die Community-Manager übrigens auch mit ihren Beiträgen auf der mixxt-Community-Plattform: Gerade ein Beitrag im Session-Ankündigungs-Forum ist aus dem Jahre 2013!

Das Camp war trotzdem wieder großartig. Für mich ist das Camp inzwischen zur jährlichen Weiterbildung geworden. Wer den Umgang mit Menschen in selbstorganisierten Umgebungen erfassen will, kann beim CCB viel Erfahrung und Wissen abholen. Lern-Community-Management ist ein ganz aktuelles Thema im Zusammenhang mit Enterprise 2.0 und Lernen 2.0.

Bild: KhPape CC BY

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